Impuls für den Monat September

Ein Vers, der so kurz ist und gleichzeitig so kraftvoll, dass er uns in jeder Lebenslage begleiten kann.
Ein Vers, der wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit steht.
Ein Vers, der wie ein Anker in stürmischen Zeiten wirkt.

Der Vers ist schlicht, klar und hat trotzdem eine solch tiefe Aussage. Er beschreibt eine ganz konkrete Zusage, die wir von unserem Gott jeden Tag neu annehmen dürfen.

Zuerst heißt es dort: Gott ist unsere „Zuflucht“.
Zuflucht – das ist ein Ort, an den man geht, wenn Gefahr droht. Ein sicherer Hafen, wenn das Meer tobt. Ein Ort, wo wir aufatmen und zur Ruhe kommen können.
Wir alle brauchen solche Orte. Und unser Gott lädt uns immer wieder herzlich ein, diesen Ort bei Ihm zu suchen. Er, der uns Schutz und Geborgenheit geben möchte.

 In der Luther-Übersetzung ist anstatt dem Wort „Zuflucht“ das Wort „Zuversicht“ gewählt worden.
Auch wenn sich damit der Schwerpunkt des Verses leicht verändert, drückt er aus, dass wir unser Vertrauen ganz und gar in Gott setzen können. Zuversicht ist in diesem Fall mehr als ein Optimismus, der uns sagt, dass schon alles gut werden könnte. Es ist ein tiefes Vertrauen, das nicht von den äußeren Umständen abhängig ist. In diesem Vers sagt die Zuversicht aus, dass Gott alles gut machen wird! Da gibt es kein „könnte“, „wollte“ oder „sollte“. In dieser tiefen Beziehung zu Gott ist die Zuversicht eine ganz und gar feststehende Aussage. Er macht, dass es gut wird.

Weiter im Vers heißt es „und unsere Stärke“. Wie schön ist es, wenn wir uns stark fühlen und wie viel besser ist es, dass wir das Versprechen haben, dass wir durch Gottes Kraft stark sind. Auch dazu finden wir eine absolute Aussage, die Paulus in 2. Korinther 12,9 schreibt.

Wer mit Gott seinen Weg bestreitet, braucht Kämpfe nicht aus eigener Kraft zu bestreiten. Er darf auf Gottes Kraft zählen und in dieser Gewissheit jedem Sturm trotzen. Dort, wo unsere Kraft aufhört, gibt Gott seine hinzu. Wenn wir diese Schwachheit bekennen, dürfen wir stauen und erkennen, was Gott mit seiner Kraft alles in uns und durch uns bewirken kann.

Der Vers endet mit der Aussage: „in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genug“.

Auch in diesem Teil wird deutlich, dass wir damit rechnen sollen, dass Gott es gut machen wird. Je nach Übersetzung kommt deutlich hervor, dass das nicht nur für die zukünftigen Ereignisse gilt, sondern dass es auf den ganzen vergangenen beruht. Und dass er eben seine Kraft immer zur rechten Zeit gibt. Nicht im Voraus oder „provisorisch“. Nein, er gibt sie uns dann, wenn wir sie brauchen.

Psalm 46,2 sollte nicht nur ein schöner Vers unter Vielen sein. Er sollte ein Vers sein, der in unserem Denken und in unseren Herzen verankert ist. Ein Vers, der unsere Beziehung zu Gott stärkt und immer wieder sagt „Du bist nicht alleine – ich helfe dir“

Eure
Kristin und Linus Janecek

Impuls für den Monat August

Dieses Statement stammt von Paulus, der schon gegen Ende seiner Wirksamkeit und seines Lebens verhaftet wurde und in Caesarea Philippi am Hof des römischen Statthalters Festus befragt wird. Mit dabei sind der judäische König Agrippa und seine Frau Berenike. Paulus steht unter Druck: Einerseits wird er in Jerusalem abgelehnt und merkt, dass er eine Aufgabe in Rom, möglicherweise am Hof des Kaisers hat. Als römischer Bürger fordert er einen fairen Prozess in Rom.
Andererseits kann er den Ausgang nicht vorhersagen. Vor Gericht bist du wie auf hoher See…
Und doch erzählt er frei seine Geschichte, die Rede ist in Kapitel 26 überliefert, in welchen Situationen er Gottes Hilfe erlebt hatte, und gleich noch die Geschichte von Jesus und seiner Bedeutung dazu. Er ist ein Zeuge Gottes, an hoher Stelle.
Das ist so klar und beeindruckend, dass er Reaktionen hervorruft: Festus sagt:

 Agrippa andererseits lässt sich herausfordern:

Paulus schaffte es nicht, ihn zu überreden. Argumente allein zählen nicht, letztlich muss Gottes Geist selbst im Inneren eines Menschen arbeiten und ihn zur Einsicht, Aufgabe und Übergabe seines Lebens an Gott führen.


Paulus ging durch viele Stürme. Auch die Stürme, durch die wir gehen, mögen hart und sehr überraschend kommen. Auf diese Erfahrung würden wir gerne verzichten!

Aber Gott lässt Stürme nicht zu, um uns zu zerstören, sondern um uns beizustehen und uns einen Weg ans Ufer zu zeigen. So können Stürme uns reifen lassen und uns stärken. Sie können unser Denken und Urteilsvermögen, unsere Reaktionen und unser Handeln verändern. Krisen, so belastend sie sein mögen, können zu fruchtbaren Zeiten werden.
Die Prüfungen, die uns begegnen, und die Art, wie wir damit umgehen, können andere Menschen ermutigen. Paulus sagt: So stehe ich nun hier und bin sein Zeuge. Wie Paulus und wie wir unsere Krisen überwunden haben, und wie die Hilfe Gottes uns begegnet ist, kann ein beispielhaftes Zeugnis für andere in ähnlicher Lage sein.


Lasst uns Paulus nicht zu groß denken. Kein Zeugnis ist zu klein oder zu groß, um es zu teilen. Was ich selbst erlebt habe, und zum Beispiel in einem Gespräch oder im Rahmen der Offenen Kanzel im Gottesdienst teile, kann einem anderen besser helfen als irgendeine Profi-Weisheit.
Natürlich bevorzugen wir es, wenn uns Stürme erspart bleiben. Dann gibt es viel Grund, dankbar zu sein.

Du bist heute Morgen gesund aufgewacht und das Frühstück schmeckt? Danke, Gott. Genug Geld auf dem Konto? Halleluja, Gott. Du hast gute Freunde und eine Familie, die zu dir steht? Das ist überhaupt nicht selbstverständlich und ein wichtiger Grund, Gott zu danken. Du bist in Gottes Augen erlöst und befreit? Besser geht’s nicht, danke Jesus! Dankbarkeit in guten Zeiten kann dich stark machen für die schweren Zeiten.


Ob Schweres oder Gutes: Beides gehört zu unserem Leben. Wir können von Paulus lernen, Herausforderungen auch als Chance zu sehen. Mit Gottes Hilfe können auch schwierige Zeiten überwunden werden, und wir werden – manchmal unbewusst – zu Seinen Zeugen.
 
Es wünscht dir Gottes Segen und Begleitung
Christoph Blanke