Impuls für den Monat Juli

Liebe Besucher und Freunde der Evangelischen Gemeinschaft,

zuerst interessierte mich: An welchem Punkt der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel stehen wir hier eigentlich? Vorausgegangen war der Auszug aus der Sklaverei in Ägypten – Durchzug durchs Schilfmeer – Speisung mit Wachteln und Manna – Sieg über die Amalekiter – Ankunft am Sinai – Gott gibt seinem Volk die 10 Gebote und kurz danach der Monatsspruch: „Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist.“

Danach wird uns der Bundesschluss mit Gott im Kapitel 24 beschrieben.

Und was tut sein Volk kurz danach? Schon in Kapitel 32 beten sie als Volk (nur mit Ausnahme von Mose und Josua) das goldene Kalb an. Sie sündigen gegen Gott, indem sie sich gemeinsam einen neuen Führer machen, bzw. von Aaron machen lassen.

Was für eine Dramatik. Wie enttäuscht Gott von ihnen ist, können wir nachlesen. Gott straft, aber er gibt auch eine neue Chance. Und so geht es immer wieder, ein paar wenige murren und alle machen mit! Einige trauen Gottes Zusage auf das versprochene Land nicht und alle zweifeln, und auch hier gibt es wieder nur wenige Ausnahmen (Josua und Kaleb).

Wo stehen wir heute? Machen wir bei allem, was die Menge sagt, mit? Sofort musste ich an ein altes Kinderlied von Margret Birkenfeld denken:

Ref.: Sei ein lebend’ger Fisch – Schwimme doch gegen den Strom. Auf und wag es frisch – Freude und Sieg ist dein Lohn

1. Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom – Lassen sich von allen andern treiben
Haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun – Wollen in der großen Masse bleiben

2. Habe doch den Mut, auch einmal anders zu sein – Als die meisten Leute um dich her
Wenn sie dich auch alle als nicht ganz normal verschrei’n – Frage du nur: “Was will denn der Herr?”

3. Doch aus eigner Kraft wirst du nie ein lebend’ger Fisch – Bitte Gott um Kraft an jedem Tag
Glaub, dass auch in deinem Leben Jesus Sieger ist – Und du staunst, was er zu tun vermag.       

Bin ich ein lebendiger Fisch? Sind wir es als Gemeinde?

Ich bin viel unterwegs und höre mich um, und es macht mich traurig, wie viele unserer christlichen Werte als altmodisch verworfen werden. Oft höre ich dazu die Aussage: Das machen doch alle!

Wo bin ich, wenn täglich hunderte von Kindern abgetrieben werden? Wenn gegen Israel geschimpft wird? Gegen Ausländer gemotzt wird? Wo der, der am lautesten schreit recht hat? – Wo bin ich?

Josua sagt am Ende eines langen Lebens: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ Das will ich auch! Und wenn es mir auch nicht immer gelingt, bin ich froh und dankbar, dass Gott mir immer wieder neue Chancen gibt. Ich darf aufstehen, aus seiner Vergebung leben und mit Gottes Kraft weitergehen – gradlinig mit meinem Herrn. Ich wünsche mir Profil in meinem Leben! Lasst uns wieder echte Vorbilder werden mit und aus Gottes Kraft!

Auf der Suche nach guten Gedanken zu diesem Vers hat mich ein Gebet besonders angesprochen. Samuel Keller lebte von 15.03.1856 bis 14.11.1924. Damals waren die Themen vielleicht anders, aber das Ringen um ein festes und mutiges Herz ist geblieben.

“Herr Jesus, du bist allein mir mehr wert als die Menge. Schließe mich inniger und fester an dich und mach mein Herz fest, dass ich nicht zittre vor dem Urteil der Menge und nicht buhle um ihren Beifall. Du sollst mein Führer sein und bleiben. Amen.”

Das wünsche ich uns allen!

Eure
Judith Klein