Liebe Freunde und Besucher der Ev. Gemeinschaft Kredenbach,
unser Vers für August ist ein klassischer „Postkartenvers“, also ein Vers, der sich gut als Zuspruch oder Ermutigung für Andere eignet. Wir haben ihn wahrscheinlich schon oft gehört, aber für mich hat er neu an Bedeutung gewonnen, gerade im Zusammenhang mit dem gesamten Psalm.
Er heilt die, deren Herzen gebrochen sind, und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
– Psalm 147,3
Gott scheut sich nicht davor, auch in unseren schlimmsten Stunden unser Beistand zu sein. Er sieht und heilt uns, wenn unsere Herzen gebrochen sind. Egal, was die Ursache dafür sein mag. Verlust, Angst, Zerrüttung, Leid, Schmerz, unerfüllte Wünsche… Gott schenkt Heilung im Zerbruch unserer Umstände. Er ist unser Arzt, der schmerzende Wunden verbindet. Ist uns das bewusst?
In welcher Situation zerbrechen wir? Was brach unser Herz? Und wann gingen wir mit unserem gebrochenen Herz so um, als könnte uns niemand mehr helfen? Als bliebe der Schmerz für immer? Als würden wir denjenigen nicht kennen, der unsere Heilung ist?
Gott kann uns heilen. Und wir dürfen ihm unser Innerstes anvertrauen und auf sein Handeln hoffen und warten.
Interessant finde ich, dass dieser Vers inmitten eines Lobliedes steckt. Der Psalmist schreibt in den beiden Versen vor unserem Monatsvers:
Halleluja, preist Jahwe! Ja, es ist gut, aufzuspielen unserem Gott! Ihn zu loben ist wunderschön! Jahwe baut Jerusalem auf, die Verschleppten von Israel bringt er zurück.
– Psalm 147,1-2
Es ist gut, unseren Gott zu loben. Es ist wunderschön, ihm ein Loblied darzubringen. Denn er kümmert sich um sein Volk und weiß um alles Bescheid. Wie oft machen wir unser Lob zu Gott davon abhängig, wie es uns geht und unsere Umstände sind? Ich persönlich muss bei mir feststellen, dass meine Bereitschaft Gott zu loben sehr davon abhängt, wie ich mich fühle. Und es ist gut zu lernen, mein Lob unabhängig von meiner Lebenssituation Gott darzubringen. Weil er heilig ist, und ich neu erkennen darf, dass ich mich seinem Plan und seinem Willen unterstellen kann und ihm vertrauen darf.
Er hat die Sterne alle gezählt und nennt sie alle mit Namen. Groß ist der Herr, gewaltig seine Kraft, unermesslich sein Verstand. Den Rechtlosen richtet er auf, doch Gottlose schmettert er hin. Stimmt Jahwe ein Danklied an, mit Harfen spielt unserem Gott! Ihm, der den Himmel mit Wolken bedeckt, die Erde mit Regen beschenkt und auf den Bergen das Gras sprießen lässt. Der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, wonach sie schreien. Die Kraft eines Pferdes beeindruckt ihn nicht, die Muskeln des Mannes lassen ihn kalt.
– Psalm 147,4-10
Es tut gut mir bewusst zu machen, wie groß und mächtig Gott ist. Wie reich er uns beschenkt hat. Dass er alle Sterne gezählt und ihnen einen Namen gegeben hat. Er hat die ganze Welt, alle Tiere und Menschen geschaffen, kümmert sich um das Wetter und ist stärker und mächtiger, als wir uns das vorstellen können. Und trotzdem hält ihn seine Größe nicht davon ab, sich um unser kleines Herz zu kümmern. Wie beeindruckend ist das doch! Und ich merke, dass mich diese Gedanken staunen lassen, und ich darüber Gott lobe und bereit bin, alle Ängste und Sorgen und alle Risse meines Herzens in seine großen und liebevollen Hände zu legen. Weil ich ihn sowohl ehren, lieben als auch fürchten möchte. Ich möchte warten, dass er Güte schenkt. Und gleichzeitig seine Güte bewundern, die er mir schon gegeben hat.
Doch die, die ihn fürchten, gefallen Jahwe, die warten, dass er ihnen seine Güte schenkt.
– Psalm 147,11
Und dazu ermutige ich Euch auch. Dass Ihr Gott lobt, ganz egal, was Eure Lebensumstände gerade sagen. Und dass Ihr ihm Euer schönstes Lied singt und Euch mit Eurem ganzen Herzen ihm zur Verfügung stellt. Denn er hat alles und hält alles in seiner guten und gnädigen Hand.
Eure
Annika Dickel