Impuls für den Monat Februar

Liebe Besucher und Freunde der Evangelischen Gemeinschaft,

Den für den Monat Februar 2024 ausgewählten Bibelvers finden wir im zweiten Brief, den Paulus an seinen „Zögling“ Timotheus schrieb. Es ist der 16. Vers im 3. Kapitel und er lautet:

Paulus schreibt diesen Brief aus dem Gefängnis in Rom. Er ist sich seines baldigen Todes sehr bewusst, wie wir aus dem weiteren Brief entnehmen können: „Denn für mich ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen; mein Leben ist ein Trankopfer geworden, das für Gott ausgegossen wird“ (2. Tim. 4,6). Dies verleiht dem Brief ein besonderes Gewicht, er ist sozusagen eine Art Vermächtnis zunächst für seinen Schüler Timotheus, aber in letzter Konsequenz auch für uns.

Timotheus hat von klein auf alles Wichtige, die frohe Botschaft Christi, aufgenommen und für sich persönlich angenommen. Paulus macht dem jungen Timotheus Mut, dass er genau an diesem Evangelium festhalten soll, wie Paulus es selbst tut. Er erinnert Timotheus daran, wie viel er um dieses Evangeliums willen erlitt und auch gegenwärtig erleiden muss. Aber in alldem wurde Paulus, auch für Timotheus ersichtlich, von seinem Herrn und Heiland Jesus Christus bewahrt, durchgetragen, gerettet.

Diese Schutzerfahrung hat Paulus seinem jungen Bruder voraus (V. 10-12). In dieser „Schutzgewissheit“ kann er Timotheus die Prognose zumuten, dass es nicht mehr bei der schon erlebten Verfolgung bleibt, sondern auf massive Verführung und Verunsicherung durch böse Menschen und Betrüger hinausläuft (V. 13). Paulus beschreibt mit drastischen Worten die Art der Menschen, mit denen es Timotheus zu tun haben wird. Er beschreibt sie als „selbstsüchtig, geldgierig, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten Feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott, …“ (V. 2-4). Paulus mahnt Timotheus und uns: „Von solch Leuten wende dich ab!“ (V. 5).

Darin ist Paulus kein Schwarzmaler, sondern im Gegenteil ein väterlicher Seelsorger und Mutmacher. Er weiß, dass die Gefahr groß ist, sich mitreißen zu lassen. Deshalb erinnert er Timotheus daran, was er alles an Lebensführung, Lehre und Glauben bereits gelernt hat und fordert ihn auf: “ Darum bitte ich dich: Halte am Glauben fest, so wie du ihn kennen gelernt hast!“ (V. 14a).

Um Dranzubleiben ist es oft wichtig, sich zu erinnern, von wem wir etwas gelernt haben. Timotheus wurde geprägt von seiner Oma Lois, seiner Mutter Eunice und natürlich von Paulus. Das waren vertrauenswürdige Personen, an deren Vorbild es sich lohnt dranzubleiben.

Paulus mahnt auch uns: Bleibt dran! Mach weiter mit den gelernten Dingen! Gib sie nicht auf, auch wenn die Zeiten schwierig sind! Wer war und wer sind unsere Glaubensvorbilder? Oder wo sind wir selbst Vorbild?

Paulus schreibt: „Du kennst ja die, die dich gelehrt haben, … (V. 14b). Er schreibt: Bleib dran,

„… weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“ (V. 15)

Das „dich weise zu machen“ durch Studieren, Verinnerlichen, Vertiefen des kraftvollen Wortes Gottes ist demnach Schlüsselaufgabe, mehr noch Hingabe, der sich Timotheus weiterhin widmen soll. Aber in einer Glaubenshaltung! Denn im Glauben, der auf Jesus gründet, im Vertrauen, das auf Christus setzt, erschließen sich die Heiligen Schriften.

Haben wir heute ein Bestreben nach dieser Weisheit, die Paulus dem Timotheus wünscht? Sehen wir in Gottes Wort diese Kraftquelle, die entscheidend notwendig ist, um Verfolgung und Verführung nicht nur zu überstehen, sondern darin sogar zu wachsen und Gottes Reich auszubauen, wie Paulus und Timotheus es taten?

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, …“ Bleib an Gottes Wort, weil Gottes Wort nützlich ist, denn es stammt von einem perfekten Gott persönlich!

Gottes Wort ist deshalb nützlich, weil es uns sagt, was wahr ist über Gott, die Welt, die Menschen, die Zukunft. Gottes Wort ist nützlich, weil es unser Gewissen und unseren Verstand überführt, wo unser Denken und Verhalten falsch sind. Wir dürfen dankbar sein für Ermahnung, weil wir oft blind sind für Sünde in unserem Leben. Gottes Wort ist nützlich, weil es uns zurechtbringt und uns einen Weg zeigt, zurück zu einem Leben in Gottes Sinne. Gottes Wort ist nützlich, weil es unterrichtet, wie wir in Gottes Sinne unser Leben gestalten können.

Bleib an Gottes Wort bedeutet: Erforsche Gottes Wort! Glaub an Gottes Wort! Gehorche Gottes Wort!

Gottes Wort möchte, dass wir das vollkommen gerechte Wesen Gottes verstehen lernen und selbst diese Gerechtigkeit in Gehorsam und Nachfolge anstreben. Warum? Das steht im zweiten Satzteil: „So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.“ (V. 17, NGÜ)

Der: das steht nicht nur für einige, sondern für jeden Gläubigen, mit Hilfe der Schrift. Damit wir alle zu gutem Dienst an unserem Nächsten fit gemacht sind und uns als Jesu Nachfolger und Botschafter einsetzen lassen!

Eure
Marion und Torsten Münker

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