Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.
– Lukas 17,21
Es wird Herbst, die Zeit vergeht und das Jahr scheint schon wieder fast vorbei. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber nach den Sommerferien sind wir ganz schön schnell wieder im Alltag angelangt. Jeder Tag ist gefüllt mit Aufgaben, Terminen und Verantwortlichkeiten und schneller vorbei, als alles erledigt ist. Als ich den Vers für den Monat Oktober gelesen habe, musste ich kurz innehalten. Jesus hat gesagt, dass Gottes Reich unter uns ist? Wo denn?
Dieser Vers im Lukasevangelium ist umrahmt den Bericht von der Heilung der zehn Aussätzigen sowie der Beschreibung des Tages des Menschensohnes. Jesus konnte heilen, er hatte übernatürliche Fähigkeiten, die auf das Reich Gottes hinwiesen. Die Pharisäer wollten wissen, wann denn das Reich Gottes kommt und Jesus antwortet darauf, dass man nicht sagen kann „hier“ oder „dort“, sondern dass es schon mitten unter uns ist (Lukas 17, 20f). Wie meint er das?
In Matthäus 7, 16a erinnert uns Jesus daran, dass man an den Früchten unseres Lebens erkennen kann, ob wir Gott folgen oder nicht. Das wird in Johannes 14, 20-23 noch weiter ausgeführt:
An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Da spricht Judas — nicht der Ischariot — zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
– Johannes 14,20-23
Selbst die Jünger fragen sich, wie das wohl aussehen mag, aber Jesus antwortet sehr geduldig. Ihm ist es wichtig, dass alle seine Jünger verstehen, dass es auf die Liebe ankommt.
Wir haben in den letzten Wochen Andachten von John MacArthur zum Thema Liebe gelesen. Er beschreibt die Liebe als den zentralen Mittelpunkt des Glaubens. Im Korintherbrief schreibt Paulus in Kapitel 13, 4-8 folgendes über die Liebe:
Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; - sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; – sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf.
– 1. Korinther 13,4-8

Liebe ist das, was in dieser Welt nicht selbstverständlich ist. Liebe ist die Eigenschaft, die im Miteinander auffällt und die oft in Erstaunen versetzt. Die Liebe ist Gottes Geschenk an uns und wir dürfen sie im Alltag an alle Menschen um uns herum weitergeben, seien es die Mitglieder unserer Familie, unsere Freunde, Kollegen oder die, die mir auf der Straße begegnen. Wenn wir den Menschen in Liebe begegnen, erfüllen wir Gottes Auftrag an uns und dürfen uns sicher sein, dass Gott in uns wohnt. In 1. Johannes 4,16 heißt es:
Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm
– 1. Johannes 4,16
Was für eine wunderbare Zusage. Gott bleibt in uns, wenn wir in ihm bleiben. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass wir uns selbst dieser Liebe berauben, wenn wir nicht in der Liebe bleiben. Ohne die Liebe ist alles sinnlos und kalt. Dann macht nichts mehr Sinn.
Als Jesus gefragt wird, welches das höchste und größte Gebot sei, antwortet er folgendes:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit
deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.
– Matthäus 22,37-39
Nehmt diese Aufforderung mit in den Herbst, gebt Liebe weiter und seid damit ein Zeugnis seiner Liebe!
Herzliche Grüße,
eure
Katharina Siebel