Impuls für den Monat Januar

Liebe – ein Thema, dass in der Bibel so prominent ist, wie kaum ein anderes. In beinahe jedem Buch des Neuen Testaments wird die Liebe thematisiert. Der 1. Korintherbrief steht in der Reihenfolge der Erwähnung der Liebe sogar an zweiter Stelle hinter dem 1. Johannesbrief. Das ist nicht einmal besonders verwunderlich, findet sich doch zum Beispiel das „Hohelied der Liebe“ im dreizehnten Kapitel des Korintherbriefes. Eines lässt sich bei der einfachen Lektüre des Briefes jedoch schnell feststellen: Die Empfänger des Briefes, die Korinther zeichneten sich nicht unbedingt durch ihre Liebe zu- und untereinander aus.

Nein, ganz im Gegenteil: Die Gemeinde in Korinth war in Gruppen gespalten, uneinig in der Lehre des Wortes Gottes, teilweise noch den alten exzessiven Lebensstil praktizierend und von Sünde und Irrlehren stark erschüttert.

In diese Situation verfasst Paulus seinen Brief, eine strenge Ermahnung, eine Abhandlung verschiedener Lehrthemen, aber verbunden mit dem Thema Liebe. Paulus mahnt die Korinther zur Liebe untereinander. Er möchte aufzeigen, wie sinnlos ein Leben ohne die Liebe Gottes ist:

Die Jahreslosung in 1. Kor 16,14 ist auch für uns von großer Relevanz. Alles, was wir tun, alle unsere Dinge sollen in Liebe geschehen. Es ist nicht so, dass sich die Liebesfähigkeit und Liebenswürdigkeit der Christen verbessert hat. Was die Korinther durchmachten, kann uns auch schnell passieren. Umso wichtiger ist es, die Aufforderung von Paulus aktuell ernst zu nehmen und heute ein Leben zu leben, dass von der Liebe Gottes geprägt ist.

Doch wie soll das gehen? Wie erfülle ich diesen Anspruch an mein Leben, alle Dinge in Liebe geschehen zu lassen?

Hier bietet die Bibel einige Antworten. Am deutlichsten wird aber doch, dass es hierbei auf die Tat und nicht auf ein Lippenbekenntnis ankommt:

Wenn es um praktische Liebe geht, dann ist uns Jesus das beste Beispiel. Er hat erfüllt, was er in der Bergpredigt gesagt hat:

Sein Leben und sein Sterben waren nicht nur Vorbild, sondern sind Bedingung für unsere Liebesfähigkeit:

Nicht Gott reagiert auf meine Liebe zu ihm, sondern ich reagiere auf seine Liebe zu mir. Er öffnet mir eine Tür der Gnade, und wenn ich hindurchgehe, kann ich in großer Dankbarkeit für jedes Geschenk leben, das er mir zukommen lässt. Bin ich gezwungen, mich da noch mit anderen zu vergleichen? Nein, denn im Land der Gnade haben Eifersucht, Neid und Missgunst keinen Platz mehr. Was nach der Gnade bleibt, ist Liebe und Dankbarkeit.

Das Thema Liebe ist herausfordernd, doch können wir mit der Gewissheit l(i)eben, dass Jesus, der alles erfüllt hat, „der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen vermag“ (Judas 24), in uns leben will. Wir sind also nicht alleingelassen mit dieser Aufforderung, denn Jesus wohnt in uns.

Euer
Justus Westermeier

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