Jesus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
– Kolosser 1,15
Einige Gedanken zum Monatsspruch für April, der dem Brief von Paulus an die Kolosser entnommen ist. Er stellt uns in die besondere Situation der Gemeinde und in die rege Korrespondenz des Apostels.
Paulus schreibt: (Kolosser 1, 12-18)
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat
zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis
und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes Jesus
in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Jesus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes
der Erstgeborene vor aller Schöpfung. (Monatsspruch April)
Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist,
das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften
oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu Ihm geschaffen.
Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde.
Wir spüren wie groß Paulus von unserem Herrn und Retter denkt, und wie es ihm ein Anliegen ist, diesen Jesus groß und zum Mittelpunkt zu machen. Das war in der jungen Gemeinde in Kolossä notwendig. Manche Gemeindemitglieder wollten ihr früheres Leben mit dem neuen Christenleben zusammen praktizieren. Das ergab manche Probleme. In diese Situation schreibt Paulus und stellt die Einzigartigkeit Jesu und sein Erlösungswerk in den Vordergrund.
Der Weg dahin war nicht einfach.
Es hat Jesus einen hohen Aufwand abverlangt. In der Passionszeit begleiten wir unseren Herrn auf dem schweren Gang vom „Hosianna“ bis zum „Kreuzige ihn“; vom “Zusammensein mit den Jüngern und dem letzten Abendmahl“, bis zu dem „da verließen ihn Alle“, über die Verhöhnung, Verspottung und Demütigung durch Pontius Pilatus, dessen Leibwache, dem religiösen Hohen Rat und viele Menschen führte der Weg nach Golgatha an das Kreuz. Hier kam noch die Trennung vom Vater dazu bis zum Todesruf:
“Es ist vollbracht!”
Der Tod konnte Jesus nicht binden und die Auferstehung verhindern. Selbst Jesu Nachfolger hatten Schwierigkeiten die Ereignisse richtig einzuordnen, bis sich die frohe Nachricht verbreitete:
Jesus ist auferstanden und lebt.
Diese Nachricht hat die Welt verändert und verändert bis heute einzelne Menschen. Und wenn wir das persönlich erfahren haben, dann dürfen wir mit dem Liederdichter Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774-1860) oder Ignaz Anton Adam Felner (1719-1790) sagen:
Seele dein Heiland ist frei von den Banden
glorreich und herrlich vom Tode erstanden.
Freue dich Seele die Hölle erbebt
Jesus dein Heiland ist Sieger und lebt.
Euer Otto Klein
PS: Die Autorenschaft dieses Liedes ist nicht sicher. Beide möglichen Autoren waren katholische Geistliche in Freiburg/Konstanz. Wessenberg war zu Lebzeiten sehr bekannt und heftig umstritten, eine gute Zusammenfassung findet sich hier. In seinen sämmtlichen Dichtungen, Cotta Verlag 1834 habe ich den Liedtext nicht gefunden. Felner war neben dem bekannten Johann Peter Hebel auch populärer Verfasser allemannischer Gedichte.
Eine erste Melodiefassung gab es in Strassburg 1795. In der Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen gibt es ein Skript mit einer weiteren vierstimmigen Vertonung und Begleitinstrumenten von Michael Haydn 1825, hier sind zwei weitere Strophen zu finden!
Vers 4
Hast du dann standhaft mit Jesu gestritten,
Hast du den Tod wie dein Heiland gelitten
Wisse das Jesus vom Grabe dich hebt
Jesus, dein Heiland, ist Sieger und lebt!
Vers 5
Lass dich, o Seele, vom Tode nicht schrecken,
Jesus wird, wie er sich weckte, dich wecken,
Wisse das Jesus vom Grabe dich hebt
Jesus, dein Heiland, ist Sieger und lebt!
Die heute gängige Melodie stammt von Rudolph Scheuermann (1839 – 1921).
Christoph Blanke