Impuls für den Monat Dezember

Juble und freue dich, du Tochter Zion!
Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.

Sacharja 2,14

Liebe Freunde und Besucher der Ev. Gemeinschaft Kredenbach,

ein junger Mann ist Hals über Kopf in seine Verlobte verliebt. Die Hochzeit wird geplant und nun muss noch die schwierige Frage geklärt werden: Wo werden wir zukünftig gemeinsam wohnen? Diese Frage ist bestimmt leicht zu beantworten, wenn beide aus der gleichen Region kommen. Schon schwieriger wird es, wenn die beiden aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands kommen. Mindestens einer der beiden muss seine Zelte in seiner Heimat abbrechen und einen größeren Umzug / Jobwechsel etc. in Kauf nehmen.

Was aber, wenn die Verlobte aus einer Krisenregion/ einem schlimmen Ort dieser Welt kommt? Wer zieht nun zu wem? Der junge Mann will aus Liebe zu seiner Verlobten zu ihr ziehen – entgegen dem „Mainstream“, entgegen jeglicher Vernunft? Wie schätzt du die Lage ein?

Ich zumindest würde wahrscheinlich so reagieren: 🤦🏼‍♂️.
Oder in Worten: „Wie kann man nur so etwas tun? Das ist überhaupt nicht sinnvoll!“

Aber genau das, dass jemand von einem viel schöneren Ort an einen grausamen Ort ziehen möchte, um dort bei seiner Geliebten zu sein, erfahren wir in unserem Monatsvers:

Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.

Sacharja 2,14

Der Herr will zu seiner Geliebten, seinem Volk, ziehen, um dort bei ihm zu wohnen! Warum lässt der HERR dies dem Volk durch den Priester Sacharja mitteilen? Der Perserkönig Kyrus gab 538 v.Chr. den Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft die Freiheit sich wieder in ihrem Heimatland anzusiedeln (Esra 1,1-4). Etwa 50.000 Leute taten dies und kehrten nach Jerusalem zurück. Sie begannen den Wiederaufbau des Tempels (Esra 3), aber der Widerstand der Nachbarn zusammen mit einer gewissen Gleichgültigkeit führten dazu, dass die Arbeit eingestellt wurde (Esra 4,24). 16 Jahre später werden Haggai und Sacharja vom Herrn beauftragt das Volk zur Wiederaufnahme ihrer Arbeit zu bewegen. Daraufhin wurde der Tempel 4 Jahre später fertiggestellt (Esra 6,15).

Sacharja war also eine Art Motivator für das Volk mit dem Wiederaufbau des Tempels weiterzumachen. Und seine von Gott gegebene Strategie lautet: Schaue nicht auf dein Tagewerk, sondern schaue nach vorne, denn dort wird dir deutlich wofür du eigentlich gerade arbeitest! Erinnere dich daran, dass der Messias bald kommen wird und der soll hier wohnen! Dort, wo du ihm gerade das Haus baust!

Wir gehen nun wieder in zügigen Schritten auf Weihnachten zu. Und Jesus ist schon einmal auf die Welt gekommen, um für eine kurze Zeit bei uns zu wohnen. Er kam, um uns sündige Menschen zu retten durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung! Aber Sacharja 2,14 bezieht sich auf das zweite Mal, wenn Jesus kommt. Die Israeliten sollten schon damals durch das zweite Kommen Jesu motiviert werden und auch wir sollen durch den Vers motiviert werden. Denn einen Vers später in Sacharja 2,15 lesen wir:

An jenem Tag werden sich viele Heidenvölker dem HERRN anschließen, und sie sollen mein Volk sein.

Sacharja 2,15

So wie das Volk Israel damals durch den Gedanken des zukünftigen Kommens des Messias angespornt wurde den Tempelbau wieder aufzunehmen, so sollen auch wir heute für unseren Dienst angespornt werden. Dies soll ein Ansporn sein Jesus zu verherrlichen, anderen von ihm zu erzählen und ihm ähnlicher zu werden. In dieser Adventszeit wünsche ich uns allen von Herzen eine wahre Freude über das Kommen Jesu, denn ab diesem Moment haben wir eine ganz innige Gemeinschaft mit ihm. Lasst uns diese Freude auf das Zukünftige Motivation sein im hier und jetzt Jesus die Ehre zu geben.

Eine gesegnete Adventszeit wünsche ich euch allen!

Max Schüssler

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