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Impuls für den Monat April
Maria Magdalena fand die Jünger und erzählte ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen!“
Dann berichtete sie, was er ihr aufgetragen hatte.
– Johannes 20,18
Maria Magdalena hatte viel mit Jesus erlebt, sie hatte ihn als Herrn, Meister erkannt. Was ist das für ein Geschenk, dass sie dies schon früh erkannt hatte.
In den Versen vorher sucht sie das Grab ihres Herrn auf. Sie trauert, weint. Wie gut kann ich das nachempfinden. Der Mensch, den man liebt, der einem so viel bedeutet, ist fort. Immer konnte man sich an ihn wenden, ihn um Hilfe bitten, er hörte zu, nahm sich immer die Zeit für die Anliegen seiner Menschen. Ich könnte mir vorstellen, Maria versteht einfach nicht, was da geschehen war.
Mitten in ihrer Trauer spricht Jesus sie an und sie erkennt ihn. Sie reden miteinander und ihre Trauer verändert sich in Freude. Jesus gibt ihr einen Auftrag: „Geh zu meinen Brüdern und sage ihnen, dass ich zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott auffahre.“
Ob sie vor Freude gesprungen ist, steht nicht in der Bibel. Ihr Herz hat bestimmt innerlich gehüpft. Ich stelle mir vor, sie ist im Hopserlauf zu den Jüngern gestartet oder mit aufgeregten, freudigen, schnellen Schritten.
Maria Magdalena fand die Jünger und erzählte ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen!“
Dann berichtete sie, was er ihr aufgetragen hatte.
– Johannes 20,18
Wie ist das bei mir, wie ist das bei Euch?
Gehe ich sofort los und berichte, dass ich den Herrn gesehen habe? Erzähle ich voller Überzeugung was geschehen ist, was ich mit ihm gerade erlebt habe?
Ich unterhalte mich mit Jesus-gläubigen Geschwistern, mit Freunden, Familienmitgliedern, Bekannten, … und ein anderes Mal bin ich still. Oder registriere Jesus in meinem Leben gar nicht, weil ich blind bin. Ich gehe nicht los und berichte nicht von ihm. Ach, wie viel kann ich doch von Maria lernen!
Ein anderes Wort für berichten ist auch beschreiben, erzählen, schildern, unterrichten oder darstellen. Wie hat Maria es den anderen wohl berichtet, wie hat sie den Auftrag ausgeführt?
Diese Nachricht war ja so wichtig und so wertvoll: „…ich zu meinem Vater, zu eurem Vater, zu meinem Gott, zu Eurem Gott auffahre.“
Was für eine gewaltige Botschaft überbringt sie da!
Was mache ich jetzt persönlich aus dieser Nachricht?
Ich möchte von Jesus berichten, wer er in meinem Leben ist und was ich mit ihm erlebe. Und auch seinen Auftrag (Vers 17) erfüllen:
„… sage ihnen, dass ich zu meinem und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott auffahre.
– Johannes 20,17
Shalom!
Es grüßt Euch herzlich
Heike Neidhardt
Impuls für den Monat März
Liebe Freunde und Besucher der Ev. Gemeinschaft Kredenbach,
in Epheser 6,18 steht:
Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist und wachet hierzu
im Anhalten und Flehen für alle Heiligen.
– Epheser 6,18
Beginnen möchte ich mit einem kleinen Steckbrief zu Ephesus: Die am Meerhafen gelegene wichtige Stadt für Wirtschaft und Militär bot mannigfaltige Versuchungen. Die in der Stadt abgehaltenen Spiele waren eine wichtige Konkurrenz zu den korinthischen und olympischen Wettkämpfen.
Die Gemeinde wurde von Paulus in den Jahren 52 und 55 gegründet, jedoch nach und nach nicht zuletzt auch für externe Ideologien anfällig. Da spielte z. B. die „Artemis,“ eine olympische Gottheit, eine einflussreiche Rolle. Ihr baute man sogar einen Tempel, dessen Ruinen heute noch sichtbar sind. Zeugnisse der Besiedlung gehen bis ins 11. Jhd. v. Chr. zurück.
Im Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus wird beklagt, dass man die erste Liebe verlassen habe (Offbg. 2, 4-5). Daher können wir das Anliegen des Apostels auch gut verstehen: Unaufhörlich “zu aller Zeit mit allem Gebet und Flehen in dem Geiste, und eben hierzu wachend, in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen zu beten!”
Das vorab: Beten heißt „Reden mit Gott!“
Haben wir noch die Aussage des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder am Anfang der Pandemie im Ohr? Als er im Rundfunk sagte: „Deutschland betet!“ Er ist selbst überzeugter Christ! Beten, können wir das so ohne weiteres? JA, behaupte ich.
Ludwig Hofacker sagte im Jahr 1928: “Brüder, betet, betet! Denn Satan hat einen großen Grimm und will das Evangelium unterdrücken. Zwar, der über Cherubim sitzt, wird es ihm schon wehren; aber wir? Ach, dass wir in der lauen, schläfrigen Zeit, die Augen kaum aufgetan, so fallen sie einem schon wieder zu.” So wie den Jüngern in Gethsemane.
Augenschließen und Händefalten sind u. a. äußere Zeichen des Betens. Ich beobachte dabei immer wieder – auch eine äußerliche Erscheinung -, wie sich beinahe auf Kommando unsere Köpfe neigen, sobald wir mit dem Gebet oder dem gemeinsamen Gebet beginnen, Richtung Boden. Wo suchen wir den heiligen Geist? Oft so, als ginge es nicht tiefer. Ein praktischer Tipp aus persönlicher Erfahrung: Gerade wenn man alleine beim Morgen- oder Abendgebet ist, ist es immer ratsam auch für sich „laut“ zu beten. Denn, so auch meine Erfahrung, die Gedanken schweifen oft ab.
Von Ephesus nach Kredenbach: Was trennt uns? Was haben wir gemeinsam? Was würde ein Sendschreiben an die Gemeinde in Kredenbach beinhalten?
Im Siegerland, und nicht nur hier, hat es auch eine Erweckungsbewegung gegeben. Davon zehren wir heute noch, wenngleich der damalige Flächenbrand zu einem, so scheint es, glimmenden Docht geworden ist. Kredenbach hat das auch erfahren. Die alten Brüder und Schwestern hatten viel Zeit fürs Gebet! Zunächst in Wohnzimmern, später im „Vereinshaus“, so wie es im örtlichen Sprachgebrauch auch heute noch lautet. Man kam zusammen aus Wohnzimmern in die Gemeinschaft mit Geschwistern. Dem Gebet wurde viel Bedeutung beigemessen. Manchmal, und das geschah zu meiner Jugendzeit noch, auf Knien. Nicht selten wurde daraus auch eine Predigt, oft sehr zum Ermüden und da nehme ich mich nicht aus! Wer schwerhörig war, hatte keine Chance dem Beter (damals eine reine Männersache) zu folgen. Man stand wieder auf, setzte sich hin, sang ein Lied – und das gleiche Ritual wiederholte sich, bis dass oft mehr als eine Stunde um war.
Also lieber Paulus, da sind wir uns doch einig. Haltet an am Gebet und betet ohne Unterlass. – Kann man das denn?
Gut, vielleicht war es damals eine andere Zeit, die Versüßungen und Verlockungen, die uns heute ablenken können, gab es in dieser Form und Fülle nicht. Welch eine Fülle von Liedern haben wir alleine in unserem Liedschatz, die uns an die Wachsamkeit und das Gebet erinnern. Aber anhaltend, oder gar ständig, fortwährend?!
Ich denke, es muss nicht immer ein aktives Sprechen sein. Wir wissen alle nur zu gut, dass das Gebet eine ständige und immerwährende Verbindung mit dem Heiligen Geist ist – vielleicht so wie der Strom: Er ist zwar nicht sichtbar, aber hat doch eine beeindruckende Kraft. Öfters am Tag sage ich Gott „Danke!“ für die schönen und positiven Erlebnisse. Aber da ich kein Engel bin, muss ich bekennen: Oft geht der „Gaul“ auch mit mir durch. Ich komme aber nie aufs Abstellgleis, nein, ich bleibe in der Spur, und dort gibt’s eben auch Flüsterasphalt und Schlaglöcher. Ein Gebet muss also nicht immer laut sein, es kann auch im „Kämmerlein“ geschehen. Das meine ich nicht unbedingt im physischen Sinne, nein, im Tagesablauf, bei der Küchenarbeit, beim Autofahren, beim Studium, bei der Arbeit, einfach generell.
Nun sagt unser Text, dass Paulus darum bittet, dass die Gemeinde – wir – auch für alle Heiligen beten sollen. Wer sind heute bei uns die „Heiligen”? Ich darf mal aus meiner täglichen Gebetsliste plaudern. Da sind es die mir bekannten Diener Gottes. Und diese Namensliste beläuft sich auf ca. 32 täglich. Hier hätte ich jetzt ein Ausrufungszeichen setzen können. Habe es bewusst vermieden, denn das würde einem Auf-die-Schulter-Klopfen gleichkommen.
Und was würde nun Paulus uns heute als Gemeinde empfehlen?
Bleibt, wie ihr seid? Weiter so? Oder: Ihr müsst mehr Liebe und Gebet unter- und miteinander haben?
Mein persönlicher Eindruck ist: Wir sind auf einem guten Weg!
Und abschließend komme ich nicht umhin, diese Verse zu zitieren:
So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Mantel der Gerechtigkeit, dem Helm des Heils, dem Schild des Glaubens, dem Schwert des Geistes, damit ihr die feurigen Pfeile des Satans abwehren könnt und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkündigen
– Epheser 6,14-15
Euer
Klaus Müller
Impuls für den Monat Februar
Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
– Epheser 4,26
Wie stellst du dir Jesus vor, wenn du die Geschichten aus den Evangelien liest?
Aus weltlicher Perspektive wird aus Jesus oft ein ethisch-moralisches Vorbild für gutes Handeln gemacht. Ich glaube, dass auch Christen die Geschichten ihres Retters hin und wieder mit dieser Sicht auf Jesus lesen. Du bist nicht überzeugt? Kannst du dir denn Jesus auch richtig zornig/wütend vorstellen?
Er war es! Zum Beispiel wird in der Geschichte der Tempelräumung in Matthäus 21 in Vers 12 deutlich beschrieben, dass Jesus die Tische der Wechsler und Händler umwarf und alle heraustrieb. Ohne Zorn/Wut wirft man keine Tische um. Noch konkreter finden wir Jesu Zorn/Wut in Markus 3,5 bei der Heilung eines kranken Mannes am Sabbat. Dort heißt es
Und indem [Jesus] sie ringsumher mit Zorn ansah, betrübt wegen der Verstocktheit ihres Herzens…
– Markus 3,5
Wenn unser Herr und Heiland zornig/wütend war, dürfen wir dann nicht auch hin und wieder unseren Zorn/unsere Wut mal so richtig rauslassen?
Und schon sind wir mit dieser Frage bei unserem Monatsspruch und nebenbei auch in einem sehr seelsorgerlich-praktischen Bereich angekommen. Ein praktischer Bereich, indem es auf das Handeln ankommt und man andere Menschen verletzten kann. Ein seelsorgerlicher Bereich, weil man vielleicht schon Verletzungen durch den Zorn anderer erfahren hat oder in seinem Elternhaus nie gelernt hat mit seinem eigenen Zorn umzugehen und ihn richtig rauszulassen.
Die Schlachter-Studienbibel sagt zu Zorn „Nach Maßgabe des NTs kann Zorn sowohl gut als auch böse sein. Das hängt von Motiv und Zweck ab. […]“ Guter Zorn „verabscheut Unrecht, Unmoral, Gottlosigkeit und jede andere Sünde. Wenn ein solcher Zorn selbstlos ist und auf Liebe zu Gott und den Mitchristen beruht, ist er nicht nur erlaubt, sondern befohlen. Jesus zeigte diesen gerechten Zorn.“ Jesus ist uns in dieser Art von Wut/Zorn ein Vorbild, da wir dieses Gefühl benötigen, um dann selbstbeherrscht und überlegt aktiv zu werden, Missstände anzuprangern und für Gottes Reich zu handeln.
Gott scheint allerdings gewusst zu haben, dass wir leider viel öfter mit „Schlechtem Zorn“ zu kämpfen haben, der in erster Linie so gar nichts mit Gottes Reich zu tun hat. So sind wir im Alltag meistens zornig/wütend über das scheinbar schlechte/gemeine/böse/nervige Verhalten unserer Mitmenschen. Wie liebevoll, dass Gott uns durch Epheser 4,26 eine ganz praktische Handlungsanleitung für solche Situationen mitgegeben hat.
- Zürnt ihr: Wir werden mit dem Gefühl von Zorn/Wut immer wieder in unserer gefallenen Welt konfrontiert. Dafür können wir nichts, dafür müssen wir uns nicht selbst strafen. Es ist einfach ein Gefühl, was manchmal plötzlich/ manchmal schleichend da ist. Wir müssen als Christen nicht so tun, als hätten wir diese Gefühle nicht. Es lohnt sich in Familien/ mit Freunden/ mit einem Seelsorger ehrlich darüber zu reden und seine Wut wahrzunehmen und ruhig auszusprechen.
- so sündigt nicht: Dabei müssen wir aber sehr darauf aufpassen, dass es bei einer ausgesprochenen Wut bleibt, die nicht sofort zu einer impulsiven (sündigen) Handlung wird. Wir sind Kinder Gottes und Leben aus Jesu Vergebung. Es ist unsere Aufgabe Wut auszuhalten und sie zu Jesus zu bringen. Unsere Wut darf keine anderen Menschen verletzen.
- lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen: Viel mehr sollen wir direkt/ noch am selben Tag das Gespräch mit unserem(n) Arbeitskollegen/ Ehepartner/Kindern/Mitmenschen suchen, den Grund der Wut ruhig erläutern, vergeben und Vergebung empfangen.
Und hier ein paar Fragen an dich:
- War dir bewusst, dass auch Jesus zornig war und dass es einen Unterschied zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Zorn gibt?
- Solltest du dich vielleicht manchmal etwas mehr über Unmoral, Ungerechtigkeit, Gottlosigkeit und Sünde aufregen, um aktiv zu werden?
- Hast du in deiner Kindheit gelernt, dass man als Christ nie wütend sein darf und schluckst deine Wut fälschlicherweise immer herunter?
- Kannst du Wut wahrnehmen/aussprechen oder sündigst du daraufhin direkt?
- Mit wem musst du heute noch etwas klären, bevor die Sonne untergeht?
Ich wünsche uns allen, dass wir diesen Monatsvers praktisch leben!
Lea Schüssler
Allianzgebetswoche 2022
Allianzgebetswoche 2022 im mittleren Ferndorftal
Links und Corona-Infos
Die Veranstaltungen der Allianzgebetswoche 2022 werden wie geplant stattfinden. Die Corona-Regeln an den unterschiedlichen Orten findest du hier:
So. 09.01.
10 Uhr
Gemeindezentrum Dahlbruch (direkt neben Kirche Dahlbruch)
Kinderbetreuung:
– Kindergottesdienst / Sonntagschule für Kinder ab 3 Jahre
– Eltern und ihre Kinder unter 3 Jahre sind herzlich in den Eltern-Kind-Raum der Evangelischen Gemeinschaft Kredenbach eingeladen (hierhin wird der Livestream ebenfalls übertragen)
Coronaregel:
3G + Maske + Händedesinfektion
Di. 11.01.
19:30 Uhr
Evangelische Gemeinschaft Dahlbruch
Coronaregel:
Maske + Händedesinfektion
Mi. 12.01.
19:30 Uhr
Evangelische Gemeinschaft Dahlbruch
Coronaregel:
Maske + Händedesinfektion
Fr. 14.01.
19:30 Uhr
Gemeindezentrum Dahlbruch (direkt neben Kirche Dahlbruch)
Coronaregel:
3G + Maske + Händedesinfektion
Sa. 15.01.
9 Uhr
Evangelische Gemeinschaft Kredenbach
Coronaregel:
2G + Anmeldung bis 12.01. + Maske + Händedesinfektion
So. 16.01.
10 Uhr
Evangelische Gemeinschaft Kredenbach
Kinderbetreuung:
– Kindergottesdienst / Sonntagschule für Kinder ab 3 Jahre
– Eltern-Kind-Raum für Kinder unter 3 Jahre
Coronaregel:
Maske + Händedesinfektion
Anmeldung zum Gebetsfrühstück bis 12.01.
Herzliche Einladung zum Gebetsfrühstück im Rahmen der Allianzgebetswoche am Samstag, 15.01.2022 um 9 Uhr in der Evangelischen Gemeinschaft Kredenbach.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 12.01.
Das Frühstück findet unter Einhaltung der 2G-Regel statt.
Impuls für den Monat Januar
Jesus sprach zu ihnen: Kommt und seht!
Johannes 1,39a
So kurz und knapp antwortet Jesus den ersten Jüngern auf ihre Frage nach Orientierung. Vordergründig war die Frage der Jünger sehr einfach: „wo wirst du bleiben?“ oder anders übersetzt: „wo wohnst du“? „Wo ist Deine Heimat und Dein zu Hause“? Und Jesus gibt nun als Antwort keine Anschrift samt Mailadresse heraus. Er versteht die Frage der Jünger in ihrem tieferen Sinn. Die Frage nach dem „Woher kommst Du?“ und „Wohin gehst Du?“ schwingt hier im übertragenen Sinn mit. Es geht um Jesu Herkunft vom Vater und um seinen Weg nach Golgatha. Johannes der Täufer hatte noch kurz vorher seine Zuhörer auf Jesus hingewiesen indem er sagte: „Siehe, das ist Gottes Lamm!“
Eine irdische Adresse kann und will Jesus nicht angeben. In Matthäus 8 hat Jesus das nochmal pointiert ausgedrückt:
Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.
Matthäus 8,20
So antwortet Jesus hier also den Jüngern im Blick auf seine Herkunft, seine Sendung und Aufgabe: „Kommt und seht!“
Ist Jesu Antwort zu knapp? Hätte er ausführlicher antworten sollen? Hätte er erklären und Zeugnis geben sollen? Eine Predigt vielleicht? Oder gar eine theologische Abhandlung?
Jesus macht hier keine großen Worte. Er lädt die Jünger ein in die Nachfolge: kommt und seht selber. Überzeugt Euch davon, dass es wahr ist, was Johannes über mich gesagt hat.
Zu einer Zeit als die Christen noch eine Minderheit im römischen Reich waren, wurde Bischof Ambrosius einmal gefragt, wie er es machen würde, einen Heiden zu bekehren. Da hat er geantwortet: „Ich würde ihn eine Zeitlang in mein Haus aufnehmen und bei mir wohnen lassen.“
„Kommt und seht!“ Im persönlichen Beisammensein, gleichsam „bei Jesus zu Hause“ können auch die Jünger ihn am besten kennenlernen und erfahren, wer er wirklich ist. Mit dieser Einladung können die Jünger erfahren, wo Jesus im Tiefsten beheimatet ist, wo er letztlich seinen Ursprung und seine Wurzeln hat.
Wer sich auf Jesus einlässt, der braucht keine großen Erklärungen, der kann erfahren, wie der Glaube wächst und trägt.
Später wird Jesus sagen:
Ich und der Vater sind eins.
Johannes 10,30
Und:
Wer mich sieht, sieht auch den Vater.
Johannes 14,9
Jesus kommt von Gott. Das macht ihn einzigartig. Wie kein anderer ist er Wohn- und Bleibe-Ort Gottes. In Jesus wohnt die ganze Fülle der Gottheit. Wenn wir uns auf Jesus einlassen, wenn wir ihm nachfolgen, wenn wir unser Leben ihm anvertrauen, wenn wir uns auf seinen Ruf hin aufmachen, dann erleben wir Gottes Nähe und finden Heimat bei ihm. Wer Heimat bei Gott gefunden hat, wird selber zum Wegweiser auf diesen Jesus hin.
Jesus hat nicht gesagt: Seid Vortragsredner, sondern Glaubenszeugen!
Appelle helfen wenig. Druck bringt nichts. Theorien haben wir genug. Das Zeugnis ist gefragt, das lebendige Beispiel. „Kommt und seht“ so sollen auch wir Menschen einladen, sich auf diesen Jesus, auf diesen Gott einzulassen.
Glauben entzündet sich am Glauben. Nur Ergriffene ergreifen! Und lebendige Nachfolge entsteht durch Jesu Einladung, auf die wir uns einlassen dürfen und die wir an andere weitergeben sollen.
Herzliche Grüße
Michael Weber
Impuls für den Monat Dezember
Juble und freue dich, du Tochter Zion!
Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.
Sacharja 2,14
Liebe Freunde und Besucher der Ev. Gemeinschaft Kredenbach,
ein junger Mann ist Hals über Kopf in seine Verlobte verliebt. Die Hochzeit wird geplant und nun muss noch die schwierige Frage geklärt werden: Wo werden wir zukünftig gemeinsam wohnen? Diese Frage ist bestimmt leicht zu beantworten, wenn beide aus der gleichen Region kommen. Schon schwieriger wird es, wenn die beiden aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands kommen. Mindestens einer der beiden muss seine Zelte in seiner Heimat abbrechen und einen größeren Umzug / Jobwechsel etc. in Kauf nehmen.
Was aber, wenn die Verlobte aus einer Krisenregion/ einem schlimmen Ort dieser Welt kommt? Wer zieht nun zu wem? Der junge Mann will aus Liebe zu seiner Verlobten zu ihr ziehen – entgegen dem „Mainstream“, entgegen jeglicher Vernunft? Wie schätzt du die Lage ein?
Ich zumindest würde wahrscheinlich so reagieren: 🤦🏼♂️.
Oder in Worten: „Wie kann man nur so etwas tun? Das ist überhaupt nicht sinnvoll!“
Aber genau das, dass jemand von einem viel schöneren Ort an einen grausamen Ort ziehen möchte, um dort bei seiner Geliebten zu sein, erfahren wir in unserem Monatsvers:
Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.
Sacharja 2,14
Der Herr will zu seiner Geliebten, seinem Volk, ziehen, um dort bei ihm zu wohnen! Warum lässt der HERR dies dem Volk durch den Priester Sacharja mitteilen? Der Perserkönig Kyrus gab 538 v.Chr. den Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft die Freiheit sich wieder in ihrem Heimatland anzusiedeln (Esra 1,1-4). Etwa 50.000 Leute taten dies und kehrten nach Jerusalem zurück. Sie begannen den Wiederaufbau des Tempels (Esra 3), aber der Widerstand der Nachbarn zusammen mit einer gewissen Gleichgültigkeit führten dazu, dass die Arbeit eingestellt wurde (Esra 4,24). 16 Jahre später werden Haggai und Sacharja vom Herrn beauftragt das Volk zur Wiederaufnahme ihrer Arbeit zu bewegen. Daraufhin wurde der Tempel 4 Jahre später fertiggestellt (Esra 6,15).
Sacharja war also eine Art Motivator für das Volk mit dem Wiederaufbau des Tempels weiterzumachen. Und seine von Gott gegebene Strategie lautet: Schaue nicht auf dein Tagewerk, sondern schaue nach vorne, denn dort wird dir deutlich wofür du eigentlich gerade arbeitest! Erinnere dich daran, dass der Messias bald kommen wird und der soll hier wohnen! Dort, wo du ihm gerade das Haus baust!
Wir gehen nun wieder in zügigen Schritten auf Weihnachten zu. Und Jesus ist schon einmal auf die Welt gekommen, um für eine kurze Zeit bei uns zu wohnen. Er kam, um uns sündige Menschen zu retten durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung! Aber Sacharja 2,14 bezieht sich auf das zweite Mal, wenn Jesus kommt. Die Israeliten sollten schon damals durch das zweite Kommen Jesu motiviert werden und auch wir sollen durch den Vers motiviert werden. Denn einen Vers später in Sacharja 2,15 lesen wir:
An jenem Tag werden sich viele Heidenvölker dem HERRN anschließen, und sie sollen mein Volk sein.
Sacharja 2,15
So wie das Volk Israel damals durch den Gedanken des zukünftigen Kommens des Messias angespornt wurde den Tempelbau wieder aufzunehmen, so sollen auch wir heute für unseren Dienst angespornt werden. Dies soll ein Ansporn sein Jesus zu verherrlichen, anderen von ihm zu erzählen und ihm ähnlicher zu werden. In dieser Adventszeit wünsche ich uns allen von Herzen eine wahre Freude über das Kommen Jesu, denn ab diesem Moment haben wir eine ganz innige Gemeinschaft mit ihm. Lasst uns diese Freude auf das Zukünftige Motivation sein im hier und jetzt Jesus die Ehre zu geben.
Eine gesegnete Adventszeit wünsche ich euch allen!
Max Schüssler
Musical-Projekt “Lisas Weihnachtsfreude”
Update: Musicalprojekt wird nicht wie geplant stattfinden
Auf Grund von zu geringen Anmeldezahlen kann das Musicalprojekt leider nicht wie geplant mit WDL stattfinden.
Ein Musical-Projekt für Kids und Teens in Kredenbach
Wenn du 7 Jahre oder älter bist: Sei dabei!
Du singst gern, spielst Theater oder möchtest einfach mal Bühnenluft schnuppern? Dann bist du genau richtig bei den Musical Projektwochenenden! Wir laden dich ganz herzlich ein mitzumachen. Die Einladung gilt für alle Kids und Teens ab 7 Jahre.
Gemeinsam mit einem Team von WDL Musicals werden wir ein Musical einstudieren und in der Schulturnhalle in Kredenbach (Kellershain 6, 57223 Kreuztal) aufführen.
Hier kannst du dir den Flyer herunterladen:
Willst du dabei sein und all das miterleben? Dann melde dich jetzt an!
Anmeldung
20 Euro pro Kind. Jedes weitere Kind aus einer Familie: 10 Euro
Inkl. Getränke und Snacks bei den Proben, Mittagessen. Für weitere 10 Euro bekommst du die CD “Lisas Weihnachtsfreude”. Falls du diese nicht hast, kannst Du diese gleich mitbestellen!
Du erhältst im Anschluss an die Anmeldung eine E-Mail mit allen weiteren Infos.
Impuls für den Monat November
Der Herr aber helfe euch, euer Denken und Wollen ganz an Gottes Liebe auszurichten, und mache euch standhaft, wie er selbst, Christus, standhaft war.
2. Thessalonicher 3,5
Liebe Leserin, lieber Leser,
man kann ja sehr unterschiedliche Richtungen und Perspektiven haben, in die man sein Leben gestalten und fortentwickeln möchte. Mit wachsender Lebenserfahrung merken die meisten, dass so manches Ziel hochgesteckt und die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten unrealistisch war. Frust kann sich breit machen. Oder auch Gelassenheit und Akzeptanz der Dinge und Situationen, wie sie eben sind. Weisheit und Ehrlichkeit könnte dann Raum gewinnen, wenn man sich selbst, aber vor allem auch anderen zugesteht, dass das Leben eben keine durchgängige Erfolgsstory ist. Die Lebensberater, die einem erklären wollen, dass – wie bei einem technischen Regelkreis bei genügend Einsatz – alles gelingt, lügen.
Dieses realistische Menschenbild begegnet uns beim Lesen der Bibel, dem uns überlieferten und geschenkten Wort Gottes, immer wieder. Gerade bei den populären Gestalten, Männern wie Frauen. Es gibt eine Ausnahme: Jesus, Menschen- und Gottessohn. Er wird uns als perfekt geschildert. War er das wirklich?
Das herausragendste Merkmal von Jesus, wenn du zum ersten Mal in einen Bericht über ihn, zum Beispiel das Johannes-Evangelium hineinliest, ist Liebe. Er wandte sich jedem, dem er begegnete, angemessen und persönlich zu. Selbst diejenigen, die ihm feindlich begegneten, nahm er ernst und argumentierte angemessen mit ihnen. Er lebte das, was er sagte. Er tat das, weil er die Menschen liebte.
Die Motivation für diese Liebe war nicht, dass diejenigen, mit denen er zu tun hatte, besonders liebenswert waren. Sie waren nicht wesentlich anders als wir heute. Es war keine Liebe als Reaktion auf eine tolle Kindheit in Nazareth und humanistische Prägung in einer super Schule. Davon lesen wir nichts.
Es ist eine Liebe außerhalb unseres menschlichen Könnens und auch Verstehens, weil er eben nicht nur Mensch, sondern Gottessohn war. Es ist die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen. Wir sind von unserem Schöpfer geliebt und zwar bedingungslos trotz all unserer Schwächen.
Mit dieser Bedingungslosigkeit kommt eine ganz neue Perspektive in unser Leben, denn die Liebe Gottes muss nicht verdient werden. Sie ist da, sie ist ein Geschenk. Man sollte es annehmen, weil es nichts Besseres gibt, und mit diesem liebevollen Schöpfer sprechen und ihm danken. Das nennt man Beten. Wer sich darauf einlässt, mit Gott zu sprechen, wird sich schnell des Gegensatzes zwischen dem großen, heiligen Gott und den Abgründen in unserem Denken und Handeln bewusst. Diese Distanz können letztendlich nicht wir überwinden, diesen Weg ist Gott selbst gegangen, indem er in Jesus menschliche Gestalt bis hin zu seinem Tod angenommen hat. Mit der Auferstehung folgte der Triumph von Ostern.
Nur diese siegreiche und bedingungslose Liebe Gottes macht es sinnvoll und uns fähig, unser ganzes Sein auf Gott auszurichten.
Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns:
Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
- Johannes 4,19
Jesus blieb standhaft trotz aller Anfeindungen und Unverständnis. Er liebte trotzdem. Er ist unser Vorbild. Ich wünsche dir die Perspektive und Sehnsucht auf ein geduldiges, standhaftes und vertrauensvolles Wachsen der Beziehung zwischen deinem Schöpfer und dir. Gott ist dazu bereit. Das zählt viel mehr als jeder schnelle menschliche Erfolg und öffnet eine Perspektive in die Ewigkeit.
Jesus segne dich!
Christoph Blanke
Impuls für den Monat Oktober
Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.
Hebräer 10,24
Den Vers für Oktober im Zusammenhang: Hebräer 10,19-25:
Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.
Hebräer 10,19-25
Welch eine Aufforderung.
Diese „Hebräer“, an die der Schreiber seinen Brief richtet, gehören zu einer Christengemeinde. Diese Christen ermuntert er: „Lasst uns aufeinander achthaben.“ Der Briefschreiber geht noch weiter. Er möchte, dass wir uns gegenseitig motivieren liebevoll miteinander umzugehen und Gutes zu tun. In den Versammlungen soll ein liebevoller Umgang und Barmherzigkeit eingeübt werden. Und diese christliche Gemeinde oder Gemeinschaft ist dazu noch etwas ganz Besonderes. Jesus selbst hat versprochen, dort mitten unter seinen Leuten zu sein.
In Matthäus 18,20 sagt Jesus selbst:
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Matthäus 18,20
Dem Briefschreiber ist außerdem wichtig, dass wir die Versammlungen nicht verlassen. In unseren „Zusammenkünften“ oder Versammlungen erleben wir ganz besonders enge Gemeinschaft mit Jesus und unserem himmlischen Vater. Deshalb ist es dem Briefschreiber so wichtig, darauf hinzuweisen, diese Versammlungen nicht zu verlassen.
Wir Christen haben das große Vorrecht in einer Gemeinschaft mit Gott leben zu dürfen. Als seine Kinder fordert uns der Hebräerbrief auf, den Weg mit Gott zu gehen. Gott hat uns in Jesus Christus seine Treue bewiesen. Er hat bewiesen, dass er zu seinen Verheißungen steht. Nun liegt es an uns, ihm in Treue zu folgen. Das geht nicht, indem wir uns zurückziehen in unser privates Schneckenhaus.
Wir brauchen einander. Wir brauchen die gegenseitige Stärkung im Glauben. Wir brauchen die Gottesdienste und kraftvolle Predigten. Wir wollen Jesu Tod und Auferstehung bezeugen in der „Welt“. Es gibt eine Hoffnung für jeden Menschen. Wie haben wir doch die Gemeinschaft in den vergangenen Monaten vermisst, das gemeinsame Singen, Beten und die persönlichen Gespräche.
Das Leben in einer Gemeinde ist wie in einer Familie, da gibt es auch Schattenseiten. Vor ein paar Tagen fiel mir folgender Satz ins Auge. In meiner Bibellese aus dem Aidlinger „Zeit mit Gott“ geht es gerade auch um das Gemeindeleben.
Wir wollen uns heute aufrichtig fragen, wo wir unsere Gemeinschaft verletzen, ob durch Parteilichkeit, Gleichgültigkeit, Rechthaberei, Bitterkeit, Unversöhnlichkeit, Aufdringlichkeit, falsche Zurückhaltung, Empfindlichkeit oder Gerede.
Dazu stand der Vers aus Römer 14, 10:
Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden.
Römer 14,10
Wo viele Menschen sind, da gibt es auch Verletzungen. Gott schenkt uns seine Vergebung. In Jesus hat er unsere Schuld, unsere Fehler, unsere Versäumnisse, unser „Selbst Bestimmenwollen“ auf sich genommen.
So, wie Jesus uns vergibt, so sollen wir auch unseren „Nächsten“ vergeben. Das ist nicht immer leicht. Aber Gottes Liebe und Treue umgeben uns und das wirkt sich auch auf unsere Beziehungen zueinander aus.
Darum ist diese Mahnung des Hebräerbriefes so wichtig: „Lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.“ Und wir sollen „nicht unsere Versammlungen verlassen.“ Ohne gemeinschaftliches Leben geht es nicht.
Aufeinander achthaben, nicht weglaufen, wenn nicht alles nach meinem Plan läuft. Es darf uns nicht egal sein, was unseren Nächsten in der Nähe und in der Ferne zustößt, welche Sorgen oder Ängste sie haben.
Aufeinander achthaben – es sollte uns nicht gleichgültig sein, wie sich unser gesellschaftliches Leben gestaltet oder wie Frieden und Gerechtigkeit in unserem Umfeld gelingen kann.
Spornen wir uns zu guten Werken an. Innerhalb der Gemeinde, aber auch in unserem Umfeld. Ich freue mich, dass es eine große Hilfsbereitschaft in den Hochwassergebieten gegeben hat und noch gibt. Von sich wegsehen und den Anderen im Blick haben. Lasst uns mit offenen Augen in die Welt blicken.
Da passt auch die diesjährige Jahreslosung.
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lassen wir uns von Gott beschenken.
Zu dieser Gemeinde will ich unbedingt dazugehören. Nicht, weil ich das als Christ muss, sondern weil ich es als Christ darf, und weil es mich in meinem Glaubensleben weiterbringt.
Es grüßt euch herzlich
Birgit Klein
Impuls für den Monat September
Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt‘s in einen löchrigen Beutel.
Haggai 1,6
Wovon handelt noch mal das Buch Haggai? In welcher Zeit wurde es geschrieben und welche inhaltlichen Schwerpunkte werden gesetzt?
Ich muss gestehen: All das musste ich mir zunächst noch einmal anlesen, um diesen Vers recht zu verstehen.
Wann wurde das Buch geschrieben?
Anhand der Angaben zum herrschenden König kann das Abfassungsdatum sehr genau auf das Jahr 520 v. Chr. datiert werden.
In welche Zeit hinein wurde es geschrieben?
Seit ca. 18 Jahren befanden sich etwa 50.000 Juden wieder in Jerusalem, sie waren zurückgekehrt aus dem Exil. Der Perserkönig Kyrus hatte ihnen erlaubt, den durch Nebukadnezar zerstörten Tempel wieder aufzubauen. Aufseher und Organisatoren des Tempelaufbaus waren Serubbabel und der Hohepriester Jeschua.
Gemeinsam mit Sacharja trat Haggai in dieser Zeit auf, um von Gott gesandte Botschaften an das Volk zu übermitteln. Denn: Die Euphorie und der Tatendrang der ersten Jahre nach der Rückkehr aus dem Exil waren längst gewichen. Der Wiederaufbau des Tempels Gottes stockte, denn die benachbarten Völker sabotierten die Bauarbeiten bei jeder Gelegenheit. Offenbar war das Volk davon so beeindruckt, eingeschüchtert und/oder demoralisiert, dass sie den Aufbau des Tempels in ihrer Priorität zurückstellten (Haggai 1,2): “Es ist noch nicht die Zeit, zu kommen, die Zeit, um das Haus des Herrn zu bauen!” Statt das Haus des HERRN zu errichten, steckten sie viel Zeit, Geld und Arbeit in die Renovierung der eigenen vier Wände. Dies wirft Gott dem Volk auch ziemlich direkt vor in Vers 4:“Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt?”
Gott kritisiert, dass sie sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, als zu allererst dem Gott einen Tempel zu errichten, der sie aus dem Exil zurück in die Heimat geführt hat.
“Achtet doch auf eure Wege!” Damit setzt Haggai Gottes Ansprache fort (V. 5). Mit anderen Worten: “Ihr seht doch, was euch euer fehlender Dienst für Gott, den HERRN, eingebrockt hat!” Nämlich – und hier kommt schließlich der Monatsvers zur Geltung –:
Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig;
ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt‘s in einen löchrigen Beutel.
Haggai 1, 6
Aus dem Zusammenhang gerissen, ohne den Hintergrund der vorherigen Verse, könnte man vermuten, Gott kritisiert den Menschen dafür, wenn er spart und Vorsorge betreibt (> “Geld im löchrigen Beutel”). Das stimmt aber nur zu einem gewissen Teil. Denn Gott stellt es in der Bibel nicht als grundsätzlich schlecht dar, wenn der Mensch sorgsam mit dem Geld und Gut umgeht, das ihm von Gott gegeben wurde. Wie in vielen anderen alltäglichen Situationen kommt es auch bei diesem Thema auf die Motivation an. Ist meine Motivation bei dem Sparen und der Altersvorsorge die Vision eines unbeschwerten Lebens im Ruhestand, sodass ich meine Seele baumeln lassen kann und sorgenfrei auf meine Erfolge zurückblieben kann? Diese Einstellung kritisiert Gott sehr wohl und sie kommt dem „reichen Jüngling“ (Mk. 10,17-23), „Ananias und Saphira” (Apg. 5) oder dem „reichen Kornbauern“ (Lk. 12,13,21) teuer zu stehen. Gott kritisiert somit nicht den Reichtum per se, sondern die dahinterstehende Herzenshaltung.
So auch in Haggai 1,6. Es zeigt sich, dass Gott keinen Segen zur Lebensweise der Menschen schenkte. So sehr sie sich auch bemühten, der Ertrags ihres Handelns blieb aus.
Gott hat die Menschen in Jerusalem durch Haggai aufrütteln wollen. In Vers 7 steht erneut: “Achtet auf eure Wege!” Sie sollten umkehren, zunächst Gottes Plan umsetzen und erst dann das eigene Heim herrichten. Genau das taten sie dann auch: Nach vier weiteren Jahren war der neue Tempel fertiggestellt!
Auch uns möchte Gott mit diesem Text wachrütteln.
„Achte auf Deinen Weg!“
Wie oft bringen wir billige Ausreden vor und arbeiten zuerst an unserem vergänglichen statt an Gottes ewigem Reich? Jesus Christus fordert, dass wir unsere Zeit, unsere Kraft und unser Geld mit der rechten Herzenseinstellung nutzen und für ihn einsetzen. Ihn verherrlichen (V. 9), der sein ganzes Leben für uns eingesetzt hat. Ihm allein gehört die Ehre.
In welchen Bereichen kannst Du Dich noch mehr für diesen Gott investieren?
Euer
Christof Dickel
Impuls für den Monat August
Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!
2. Könige 19, 16
Der israelische König Hiskia befindet sich in einer schweren Bedrängnis! Der assyrische Herrscher Sanherib bedroht mit seiner weit überlegenen Streitmacht das Volk Israel. Seine Heerführer verlangen die komplette Kapitulation und die Übergabe der Stadt Jerusalem. Noch dazu verspotten sie Jahwe, den Gott Israels. Sie setzen ihn gleich mit den Göttern der benachbarten Völker, die sie schon unterworfen hatten. „Von deinem Gott wird auch keine Hilfe kommen“, so wollen sie Hiskia zusätzlich demütigen.
Doch König Hiskia ist ein weiser, gottesfürchtiger Mann! Er weiß das sein Gott Jahwe kein menschenerdachter Götze ist, sondern der Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat. Darum geht er ins Gespräch mit dem Herrn, breitet sein Lager vor ihm aus und rechnet mit der Hilfe Gottes.
Und die kommt gewaltig!
Sanheribs Heer kommt nicht in die Stadt. Ein Engel Gottes erschlägt 185 000 seiner Krieger. Und später wird gar König Sanherib in seinem eigenen Götzentempel ermordet.
Was für ein schweres Gericht für seine Gotteslästerung! Das ist das historische Geschehen aus 2. Könige Kapitel 19.
Welche Schlüsse ziehen wir aus dieser Geschichte für uns heute? Welche Dinge erleben wir mit Gott?
Das Leben ist eine ernste Sache mit vielen Fallstricken und kein Ponyhof! Gut zu wissen, dass wir einen starken Gott an unserer Seite haben.
Oder verlassen wir uns nur auf unsere eigenen Fähigkeiten? Was, wenn sie nicht ausreichen eine schwierige Situation zu meistern? Resignieren wir dann und werfen alles hin?
Nicht immer kommt Gottes Hilfe so spektakulär wie bei Hiskia. Gott bewahrt auch nicht vor allen Widrigkeiten des Lebens, aber er hilft durch.
Unser Gott ist keine eingebildete Fiktion, keine Wunschprojektion, wie viele Gottesleugner uns weismachen wollen. Ich erinnere da an einen gewissen Richard Dawkins.
Wir können uns Gott in allen Dingen unseres Lebens anvertrauen und er wird erfahrbar sein. Gottes verbindliche Zusage erfahren wir in Psalm 50, Vers 15:
Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen!
Psalm 50, 15
Das wollen wir unser ganzes Leben tun. Es gibt Menschen, denen das Wasser bis zum Halse steht, wortwörtlich und auch im übertragenen Sinne. Wir sollten es auch dann tun, wenn es uns gut geht. Denn Grund zum Dank für die guten Gaben Gottes auch in dieser gefallenen Schöpfung finden wir alle genügend noch.
Euer
Volker Siegel
Impuls für den Monat Juli
Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.
Apostelgeschichte 17,27
Am Montagabend war bei uns wieder „Soulspace“, eine christlich-künstlerische Meditation, in der Menschen aus verschiedenen Hintergründen jeweils zu demselben Bibeltext etwas gestalten. Das kann ein Lied, Gedicht, Gemälde oder auch ein Kurzfilm sein, je nachdem was gerade zu passen scheint.
Einer unserer regelmäßigen Gäste ist Holger. Holgers wesentliches künstlerisches Werkzeug ist seine Stimme, d.h. er redet meist richtig viel. Wir sind in der Vergangenheit öfters einmal aneinander geraten, weil ich ihm Grenzen setzen musste, damit auch andere Teilnehmer zu Wort kommen. Aber Holger kommt trotzdem sehr gerne zu uns.
Seine geistliche Erziehung war christlich (protestantisch), bis er unter seinen Vorfahren Juden fand. Seitdem sieht er sich emotional und denkerisch der jüdischen Tradition verpflichtet und pflegt das „jüdisch sein“, indem er die Synagoge besucht und in diversen jüdisch-christlichen Gesprächskreisen seine Runden zieht. Er ist breit gebildet, sieht aus wie ein Landstreicher mit Rasta-Locke und trägt immer eine Menge Zeug in seinen Leinenbeuteln mit sich herum. Er vergleicht sich gerne mit Töktök, dem blau-gelb gestreiften Elefanten, der sich als Außenseiter empfindet, weil er nirgends richtig dazu gehört. Vielleicht kennen einige von euch dieses Kinderbuch oder zumindest dieses Gefühl.
Außerdem ist Holger von dem in Berlin allgemein verbreiteten Mischmasch aus fernöstlicher Religiosität geprägt, wo man vehement, fast radikal, verteidigt, dass doch alle Religionen vereinbar seien.
Den Paulus-Satz aus der Rede in Athen hätte Holger sofort unterschrieben:
Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir…
Apostelgeschichte 17,27
Der Vers geht – in meiner Bibel allerdings nicht mehr dick gedruckt – weiter:
…wie auch etliche Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind Seines Geschlechts.
Apostelgeschichte 17,28
Paulus stand gerade auf dem Areopag und hielt seine Rede einem ähnlich städtischen Publikum, wie wir es in Berlin haben. Vor ihm die griechischen Denker und Dichter, die sich auf die Lehren ihrer berühmten Vorväter beriefen. Aristoteles z.B. war ein akribischer Beobachter der Natur gewesen und hatte viele Zusammenhänge entdeckt. Ihm war es nicht entgangen, dass der Mensch, mit seiner Fähigkeit rational zu denken, eine Besonderheit darstellte. Deshalb glaubte er, dass der Mensch einen Funken der göttlichen Natur in sich tragen müsse.*
Paulus macht das kultur-technisch sehr geschickt: Indem er eine Denkweise seiner Zuhörer aufgreift, gewinnt er ihre Aufmerksamkeit. Er stellte sich quasi neben sie. Warum brachte Paulus dennoch eine völlig neue Lehre?
Meine persönliche Antwort darauf ist: Paulus lehrte nicht nur eine Denkweise, sondern eine Lebensweise. Als Gläubige wissen wir nicht nur etwas über Gott bzw. Jesus, sondern wir leben ihn ihm.
Jesus sagte:
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Johannes 14, 23
Das ist eine innige und liebevolle Verknüpfung, die weit über theoretisches Wissen hinausgeht und nur im Vollzug zu verstehen ist.
Zurück zu Holger: Mit ihm könnte ich stundenlang diskutieren, d.h. wahrscheinlich würde es irgendwann in einen Monolog von Holger übergehen, da mein Allgemeinwissen am Ende ist und auch meine Bibelzitate bei ihm nicht mehr fruchten. Trotz aller Evangelisations-Schulungen könnte ich ihn mit Worten nicht überzeugen. Spätestens bei Jesus haben sich immer unsere Geister geschieden. Für ihn ist Jesus einer von vielen Wanderpredigern, wenn auch ein sehr ehrenwerter – für mich ist er mein Ein und Alles. Jesus ist mein Retter, mein Herr, mein Liebhaber und mein König. Ich lebe in ihm und durch ihn, es vergeht kein Tag, an dem ich nicht im Gespräch mit ihm bin und ihm meine Fragen, Sorgen, Pläne und Freuden anvertraue. Von ihm erwarte und bekomme ich Antworten und in ihm ist meine Hoffnung, was meine Zukunft angeht.
Diese Art von persönlicher Beziehung zu Gott erlebt Holger selbst (noch) nicht. Er hat inzwischen akzeptiert, dass ich in Jesus verliebt bin und sehr empfindlich reagiere, wenn er diesen Punkt infrage stellt. Und er beobachtet mich sehr intensiv. Das ist manchmal echt anstrengend und ich muss aufpassen, dass ich mich an Jesus und nicht an ihm orientiere in dem, was ich sage und auch von meiner Kunst mitteile. Vor einigen Wochen beschwerte er sich, dass wir Christen aber auch alles mit Jesus in Verbindung brächten, selbst alttestamentliche Texte.
Gestern geschah jedoch etwas Außergewöhnliches: Er selbst meinte zu entdecken, dass der Text in Jesaja 58 (… gebt den Hungrigen zu essen…) doch fast deckungsgleich mit der Bergpredigt Jesu sei – ach! Ich habe den Eindruck, dass sein Zusammensein mit uns auf ihn abfärbt. In der liebenden Gemeinschaft von Christen, in der er so sein darf, wie er ist, wird er langsam bereit, sich auch auf deren Einstellungen einzulassen.
Ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer hat mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt:
“Viele Menschen suchen ein Ohr, das ihnen zuhört, und sie finden es unter den Christen nicht,
weil diese auch dort reden, wo sie hören sollten.”
(ich ergänze: … selbst wenn das manchmal ziemlich anstrengend ist…)
Eure
Almut Siebel
*P.S.: Wer sich einen unterhaltsamen Überblick über die Geschichte der Philosophie aneignen möchte, dem sei das Kinderbuch „Sophies Welt“ von dem Norweger Jostein Gaardner (1991) empfohlen. Es fehlen natürlich die letzten 30 Jahre…
Sonntagschulausflug
am 27.06.2021, um 10:00 Uhr
Wer nicht kommen kann, kann sich gerne um 10:00 Uhr den Livestream anschauen.
Israelabend mit Johannes Gerloff 7. Juni, 19 Uhr
Guten Morgen Israel – nach einer langen Nacht…
Am Montag, 07.06. um 19 Uhr, wird Johannes Gerloff live bei uns im Vereinshaus in Kredenbach sein und uns Aktuelles aus Israel mitbringen.
Ihr könnt (unter Berücksichtigung der Corona-Schutzmaßnahmen s. o.) sehr gerne im Vereinshaus dabei sein und Johannes Gerloff eure Fragen stellen.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, über Zoom teilzunehmen. Hier können ebenfalls Fragen gestellt werden. Wer gerne von zuhause aus “nur” zuhören möchte, kann sich über unseren Gottesdienst-Livestream zuschalten.
Wir freuen uns auf den Abend mit euch!
Bitte bei Simon Stücher telefonisch anmelden unter der Handynummer: 0172 5428055
Impuls für den Monat Juni
Liebe Freunde und Besucher der Ev. Gemeinschaft Kredenbach,
Wandern und Mountainbike steht gerade wieder bei vielen Menschen hoch im Kurs; nicht zuletzt durch die pandemiebedingt sehr eingeschränkten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.
Raus aus den beengenden 4 Wänden und an die frische Luft; auf Schusters Rappen, oder bequem mit dem E-Bike die Region erkunden, so lange die Puste, oder der Akku reicht.
Das macht Spaß, solange der Weg klar ist. Aber wie müßig ist die Diskussion bei jeder Weggabelung, oder Kreuzung, wenn einer besser zu wissen glaubt, wo es langgeht, als der andere…
Auf neuen Wegen freuen wir uns deswegen über genügend Wanderzeichen, oder über das genau arbeitende Navigationssystem, weil wir durch sie zuverlässig zum Ziel geleitet werden.
Im Monatsspruch für Juni geht es um Gehorchen. Und Gehorchen hat was zu tun mit „sich leiten lassen“.
In Apostelgeschichte 5, 29 antwortet Petrus dem Hohenpriester:
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
Das war damals sicher kein angenehmes Gespräch, denn Petrus und die anderen Apostel saßen sozusagen auf der Anklagebank vor der jüdischen Führung und sollten sich erklären, warum sie deren Weisungen nicht Folge leisteten: „Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen (Jesus) nicht zu lehren?“ So tadelt sie der Hohepriester in Vers 28.
Wollten hier Menschen – die Führer des jüdischen Volkes – die Apostel auf ihrem Weg der treuen Nachfolge stoppen und auf einen Irrweg leiten?
Für Petrus und die anderen Apostel war klar:
„Wir müssen uns von Gott mehr leiten lassen, als von Menschen.“
Petrus hatte die Worte Jesu am See Tiberias noch genau im Ohr:„Folge MIR nach“ und „Weide meine Schafe“. Jesus, Gottes Sohn, gibt nicht nur die Richtung vor. Er selbst geht uns voran – immer, zu jeder Zeit – und wir dürfen uns sicher von Ihm leiten lassen. In Gottes Wort, der Bibel, finden wir Ihn. Und durch seinen Heiligen Geist, den Er denen, die an Ihn glauben schenkt, verstehen wir Seine Wegweisung für uns, jeden Tag. Und selbst, wenn wir uns abertausende Schritte von Ihm entfernt haben. Er ist immer nur ein Gebet weit weg. Jesus geht uns nach, sucht und versorgt uns, wie ein guter Hirte.
Wir dürfen uns von Ihm leiten lassen auf unserem Lebensweg, weil Er der einzige ist, der weiß, wo´s lang geht. Er leitet uns nicht in die Irre, weil Er, unser Schöpfer, es gut mit uns meint und weil Er ein Ziel für uns hat: ein Leben in seiner Nähe, in inniger Beziehung zu Ihm und seinem Vater auf ewig!
Und wir dürfen uns von Jesus leiten lassen in unserem Auftrag: der Verkündigung seines Evangeliums. (Mk.16,15)
Nach Seinem Vorbild sollen wir uns um die Menschen kümmern und „Seine Schafe weiden“, indem wir ihnen Gottes Wort nicht vorenthalten, sondern weitersagen, damit sie die rettende Botschaft hören und annehmen können und damit die Gemeinschaft der Kinder Gottes wächst.
Vom Auftrag der Evangelisation darf uns kein Mensch, Nichts und Niemand ablenken und wegleiten!
Und noch eines: der Monatsspruch sagt nicht, dass wir Menschen überhaupt nicht gehorsam sein bzw. uns von keinem Menschen leiten lassen sollen. Wir brauchen Menschen, an denen wir uns orientieren können, die uns Vorbilder sind. In der Gesellschaft, in der Familie und in der Gemeinde. Wir sind ja füreinander von Gott geschaffen. Es ist gut, dass wir einander – auch hier in unserer Ev. Gemeinschaft Kredenbach – haben und ergänzen, uns gegenseitig anleiten. Mit, oder gerade wegen unsere Unterschiedlichkeit. Und ich freue mich, dass wir uns in unserer 126jährigen Geschichte an so viele Glaubensvorbilder erinnern dürfen, die uns angeleitet haben und ohne deren betende Hände diese Gemeinschaft vielleicht gar nicht entstanden wäre.
Von solchen Glaubensgeschwistern sollen wir uns leiten lassen und ihnen gehorsam sein, zuhören und folgen. Wenn uns aber menschliche Worte, Werke, Anweisungen und Meinungen von Gottes Wort, Werk und Willen wegleiten wollen und sich unserem Auftrag, die Frohe Botschaft Jesus weiter zu sagen, entgegenstellen, dann müssen wir mit Petrus und den Aposteln klar und deutlich sagen:
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
„Wir müssen uns von Gott mehr leiten lassen, als von Menschen.“
Euer
Torsten Münker
Aufzeichung von Johannes Gerloff Austausch über Zoom am 16. Mai 2021 15:00 Uhr
Nachschlag zum Zoom-Gespräch vom 16.04.2021 (Link zur Aufzeichnung)
Liebe Freunde,
bitte entschuldigt, dass ich mich so sehr im Blick auf Euren Enthusiasmus verrechnet hatte. Es war mir eine große Ermutigung, dass so Viele an dem Zoom-Treffen heute Nachmittag teilnehmen wollten.
Hier ist die Aufzeichnung der Begegnung:
Wir erleben gerade einen Vorabend des Wochenfestes (Schawuot), der einerseits für uns als Familie sehr schön und bewegend ist. Fast alle Kinder und alle Schwiegerkinder sind da.
Andererseits ist auf Sichtweite, auf der anderen Seite des Tales von unserem Garten aus gesehen, ein furchtbares Unglück passiert: In der Synagoge der Karliner ist eine Tribüne zusammengebrochen. Wir haben den ganzen Abend die Sirenen der Krankenwagen und das Knattern der Helikopter gehört. Das Ergebnis: Zwei Tote und mehr als 50 Verletzte.
Wie bereits während der Zoom-Begegnung mehrfach gesagt: Ich bin gerne bereit, dass wir öfters einmal derartige Zoom-Begegnungen veranstalten. Ich bin nicht gewohnt, dass ich selbst so etwas initiieren muss. Bislang habe ich immer nur auf ausdrückliche Einladungen reagiert. Aber vielleicht müssen wir ja alle Neues lernen.
Ein herzliches Danke an Ruben Wallmeroth, der spontan die Regie im Hintergrund übernommen hat. Er produziert meine Videos und hat auch in diesem Fall viel Arbeit und Mühe investiert.
Herzliche Grüße aus Israel,
Euer Johannes Gerloff
Nachricht von Johannes Gerloff:
Ihr Lieben,
ich bin etwas überwältigt von Euren vielen Nachfragen, wie es uns geht. Aber es ist wunderschön, dass so Viele so lieb an uns denken.
Ich habe mir überlegt, wie ich darauf reagieren kann und möchte Euch am nächsten Sonntag (übermorgen, den 16. Mai) um 15.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit zu einem Zoom-Treffen Online einladen.
Ihr könnt diesem Treffen unter dem folgenden Link beitreten:
Sonntag, 16. Mai 2021, 15:00 Uhr
Meeting ID: 835 0358 2284
Passcode: 818042
Die Meeting ID und den Passcode braucht Ihr wohl nur, wenn Ihr ein Tablet oder Smartphone benutzt.
Ich werde kurz etwas zu meiner gesundheitlichen Situation sagen, dann etwas zur Lage hier im Land – und dann dürfen Eurerseits alle Fragen gestellt werden, die Euch auf dem Herzen liegen.
Ich freue mich aufs Wiedersehen!
Mit lieben Grüßen aus Israel,
Euer Johannes Gerloff mit Familie
Sonntagschule
Gott...
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie Gott ist? Was er kann und welche Eigenschaften er hat? Und was das für dich bedeutet? Wir in der Sonntagschule beschäftigen uns gerade damit. Jede Woche kommt eine neue Eigenschaft hinzu, die jeden Einzelnen von uns betrifft. Unsere Ergebnisse kannst du hier sehen.
...MACHT SATT
Und das hat er schon ganz oft gemacht. In der Bibel finden wir einige Geschichten, z. B. hat Gott mit 5 Broten und 2 Fischen 5000 Männer satt gemacht und Elias hat er mithilfe eines Raben Essen in sein Versteck gebracht.
Jesus sagt über sich: “Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.” Das gilt auch für uns! Wir brauchen Jesus und er macht uns satt.
...SIEHT DICH UND MICH
Lukas 19,1-10 | Zachäus
Zachäus war ein Zöllner und deshalb gar nicht beliebt bei den Menschen. Als er hörte, dass Jesus nach Jericho kommen würde, wollte er ihn unbedingt sehen. Leider war er nicht der Einzige mit dieser Idee und konnte Jesus nicht sehen. Deswegen kletterte er auf einen Baum und wartete, bis Jesus dort vorbei kam. Schließlich kam Jesus genau an dem Baum vorbei, auf dem Zachäus saß und er rief: “Zachäus, komm schnell runter! Ich möchte heute dein Gast sein.”
Obwohl Zachäus nicht ganz ehrlich zu den Menschen war, wollte Jesus zu ihm kommen. Jesus möchte auch zu dir kommen. Er sieht dich und wünscht sich, dass wir ihn auch sehen wollen.
Die Kinder haben sich Fernrohre gebastelt, damit auch sie besser sehen können:
...IST HILFSBEREIT
Josua 6 | Israel erobert Jericho
Jericho, die Stadt die Josua mit den Israeliten einnehmen wollte, war eine gut verteidigte Stadt mit hohen Mauern. Es schien so, als könnten die Israeliten nicht gewinnen. Doch Gott gab ihnen den Befehl, sie sollen eine lange Schlange bilden und alle zusammen sechs Tage lang jeden Tag einmal um die Mauer der Stadt ziehen. Am siebten Tag sollen sie sogar sieben Mal um die Mauer herum laufen. Nachdem sie das gemacht hatten, stützte die Mauer einfach ein, ohne dass die Israeliten sie anfassen mussten. Gott hatte den Israeliten geholfen.
Und Gott hilft auch dir. Merke dir diesen Vers: “Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist bei dir!” (Josua 1,9)
Auch die Kinder haben überlegt, wie sie helfen können:
...NIMMT ANGST WEG
Lukas 8,22-25 | Jesus stillt den Sturm
Hast du manchmal Angst? Oder hattest du schon mal Angst? Auch in der Bibel gibt es Menschen, die Angst haben. Die Jünger zum Beispiel.
Jesus und seine Jünger fuhren in einem Boot über den See Genezareth. Jesus schlief. Plötzlich gab es einen heftigen Sturm und die Jünger bekamen große Angst. Deswegen weckten sie Jesus und er brauchte nur zu den Wellen zu sagen: “Seid still!” und schon war der Sturm vorbei.
Er kann auch deine Angst wegnehmen, wenn du ihm davon erzählst!
Hier haben die Kinder die Geschichte nachgespielt/nachgebaut:
...SUCHT DICH
Lukas 15,8-10 | Der verlorene Groschen
Hast du schon mal etwas ganz doll gesucht? Das letzte Puzzleteil zum Beispiel?
Jesus erzählte den Menschen eine Geschichte von einer Frau, die eine Münze verloren hat. Als sie die Münze endlich wiedergefunden hat, war sie so glücklich, dass sie ihre Freundinnen und Nachbarn rief und ihnen diese Freude sofort mitteilen musste.
Jesus möchte dein Freund sein. Deswegen macht er sich auf die Suche nach dir, wie die Frau in der Geschichte, bis er dich gefunden hat. Ist das nicht super?!
...HÖRT
Lukas 1,5-25 | Zacharias
Zacharias und seine Frau wünschten sich schon immer ein Kind und beteten dafür. Als sie älter wurden, rechneten sie nicht mehr damit, dass ihnen dieser Wunsch erfüllt würde, aber dann kam ein Engel zu Zacharias und sagte ihm, er werde einen Sohn bekommen: Johannes den Täufer, der Ankündiger von Jesus!
Vielleicht kennst du die Situation in der Zacharias gesteckt hat. Du betest für etwas und es passiert erst mal nichts. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht im Laufe der Woche. Die Kinder haben eine Ampel gemalt, um deutlich zu machen, wie Gott auf dein Gebet reagieren kann:
Rot = „Nein mein Kind, das ist zu gefährlich“
Gelb = „Die richtige Zeit ist dafür noch nicht gekommen, das kriegst du später“
Grün = „Jetzt ist es richtig. Ich erfülle deinen Wunsch“
Egal welche dieser Farben deine Gebetsampel anzeigt, Gott hört dein Gebet.
...FREUT SICH
Lukas 15,4-7 | Das verlorene Schaf
Jesus erzählte eine Geschichte: Es gab einmal einen Hirten, der hatte 100 Schafe. Eines der Schafe war ihm weggelaufen, also machte er sich auf den Weg, um das Schaf zu suchen. Nach einer langen Suche fand er das Schaf, brachte es nach Hause und freute sich so sehr, dass er seine Freunde und Nachbarn zu einer riesigen Party einlud.
So wie der Hirte sich freut, dass er sein Schaf wiedergefunden hat, so sehr freut sich auch Gott, wenn wir zu ihm beten und an ihn glauben!
Auch wir haben Schafe gesucht und gefunden:
...HEILT
Markus 2,1-12 | Jesus und der Gelähmte
Vier Freunde brachten einen Mann zu Jesus, der sich nicht bewegen konnte. Jesus sagte zu ihm: “Freue dich! Deine Schuld ist dir vergeben.” Die Menschen um ihn herum, glaubten nicht, dass das stimmt, deswegen sagte Jesus zusätzlich: “Steh auf! Nimm deine Decke und geh nach Hause.” Plötzlich konnte der Mann wieder laufen und ging nach Hause.
Auch wir dürfen daran glauben, dass Jesus uns hilft, wenn es uns nicht gut geht und das ist total toll!
Hier könnt ihr Jesus sehen, der mit dem gelähmten Mann redet:
Wer hat die meisten Punkte?
Impuls für den Monat Mai
Öffne deinen Mund für den Stummen, für den Rechtsanspruch aller Schwachen!
– Sprüche 31,8
Schauen wir uns einmal gemeinsam diesen Vers aus Sprüche 31 an: Wir sollen für jemand anderen den Mund öffnen, also reden. Reden, weil dieser andere stumm ist oder weil er schwach ist. Anders gesagt: Weil er oder sie es nicht kann. Und das Ganze soll mit dem Ziel geschehen, dem anderen Recht zu verschaffen. Soweit zur Theorie. Klingt irgendwie logisch. Klingt auch wie eine nette Geste und eine sinnvolle Aufforderung. Wie kann ich das nun auf mein Leben anwenden? Wo sind Menschen in meinem Leben, die nicht für sich selbst sprechen können und denen ich Recht verschaffen soll? Und wie kann ich ihnen helfen?
Lasst uns zusammen darüber nachdenken, wann wir vielleicht selbst stumm wären.
Stellt euch folgendes vor: Ein großes Meeting mit vielen höher gestellten Personen. Der Chef macht deine Arbeit nieder, weil sie nicht seinem persönlichen Geschmack entspricht. Du hast dir eigentlich die größte Mühe gegeben und lange daran gearbeitet. Würdest du für dich einstehen oder bleibst du einfach stumm? Das ist sicherlich eine Typfrage. Aber es gibt bestimmt Menschen (so wie mich), die dann nicht den Mut hätten, sich zu verteidigen. Das lässt sich auf andere Situationen übertragen, in denen unser Gegenüber einschüchternd wirkt oder keinen Respekt zeigt.
Es könnte auch vorkommen, dass dich ein System (wie das Gesundheitssystem) benachteiligt, du aber niemanden als Sprachrohr hast, etwas dazu zu sagen. Das kann beispielsweise in der Politik vorkommen, aber auch auf der Arbeit oder in der Gemeinde. Wenn du nicht weißt, mit wem du darüber reden kannst, bleibst du gezwungenermaßen auch stumm.
In einer anderen Situation, würdest du dir gerne selbst Recht verschaffen, aber es fehlen dir die richtigen Worte. Beispielsweise könntest du dich von einer Freundin/ einem Freund unfair behandelt fühlen, aber du weißt nicht, wie du es ansprechen sollst. Manchmal fehlt uns einfach der Mut. Auch dann sind wir stumm.
Wenn wir darauf achten, gibt es einige solcher Situationen in unserem Leben, in denen wir oder andere stumm bleiben, aber eigentlich im Recht wären. Wie bekommen wir nun mit, dass unsere Mitmenschen sich in dieser Lage befinden? Ich denke, das hat viel mit Empathie und Zuhören zu tun. Vielleicht erzählt mir mein Kollege von einer Begebenheit oder ich spüre in einer Diskussion, dass jemand gerne etwas sagen würde, aber nicht den Mut findet.
Und wie können wir praktisch helfen? In dem Vers ging es ja darum, unseren Mund für den anderen zu öffnen.
Das können wir zunächst und immer im Gebet. Wir können für den anderen beten, dass er sich nicht einschüchtern lässt oder Mut und die richtigen Worte findet. Oder dass Gott Möglichkeiten schenkt auch in großen Strukturen Änderung zu bewirken. Ich denke, dass man da viele Ansatzpunkte für ein Gebet finden kann.
Aber auch praktisch können wir etwas tun. Wann auch immer wir uns in einer Position befinden, in der wir etwas verändern können, dann sollten wir das auch tun. Zum Beispiel, wenn uns jemand in der Gemeinde von einer der obigen Situationen erzählt, oder wir sie in der Gemeinde erleben. Falls es ein Arbeitskollege war, von dem wir mitbekommen haben, dass er selbst nicht für sich sprechen konnte: Dann können wir uns beim nächsten Gespräch mit dem Vorgesetzten oder im nächsten Meeting für ihn einsetzen. Einfach gut über diese Person reden, kann auch viel bewirken. Und natürlich können wir, wenn wir anwesend sind, auch einschreiten und die Person verteidigen.
Es gibt noch unzählige andere Möglichkeiten. Ihr wisst wahrscheinlich selbst am besten, wie ihr demjenigen mit euren Worten etwas Gutes tun könnt.
Ich hoffe, ihr habt nun ein paar Ideen bekommen, was dieser Monatsvers ganz praktisch heißen kann. Lasst uns in der nächsten Zeit erstens in unserem Umfeld darauf achten, wo Menschen stumm sind, obwohl sie sich im Recht befinden. Und zweitens dann auch unseren Mund für diese Menschen öffnen und uns von Gott gebrauchen lassen. Er wird uns dazu befähigen, wenn wir ihn darum bitten.
Sabrina Klein
Impuls für den Monat April
Jesus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
– Kolosser 1,15
Einige Gedanken zum Monatsspruch für April, der dem Brief von Paulus an die Kolosser entnommen ist. Er stellt uns in die besondere Situation der Gemeinde und in die rege Korrespondenz des Apostels.
Paulus schreibt: (Kolosser 1, 12-18)
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat
zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis
und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes Jesus
in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Jesus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes
der Erstgeborene vor aller Schöpfung. (Monatsspruch April)
Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist,
das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften
oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu Ihm geschaffen.
Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde.
Wir spüren wie groß Paulus von unserem Herrn und Retter denkt, und wie es ihm ein Anliegen ist, diesen Jesus groß und zum Mittelpunkt zu machen. Das war in der jungen Gemeinde in Kolossä notwendig. Manche Gemeindemitglieder wollten ihr früheres Leben mit dem neuen Christenleben zusammen praktizieren. Das ergab manche Probleme. In diese Situation schreibt Paulus und stellt die Einzigartigkeit Jesu und sein Erlösungswerk in den Vordergrund.
Der Weg dahin war nicht einfach.
Es hat Jesus einen hohen Aufwand abverlangt. In der Passionszeit begleiten wir unseren Herrn auf dem schweren Gang vom „Hosianna“ bis zum „Kreuzige ihn“; vom “Zusammensein mit den Jüngern und dem letzten Abendmahl“, bis zu dem „da verließen ihn Alle“, über die Verhöhnung, Verspottung und Demütigung durch Pontius Pilatus, dessen Leibwache, dem religiösen Hohen Rat und viele Menschen führte der Weg nach Golgatha an das Kreuz. Hier kam noch die Trennung vom Vater dazu bis zum Todesruf:
“Es ist vollbracht!”
Der Tod konnte Jesus nicht binden und die Auferstehung verhindern. Selbst Jesu Nachfolger hatten Schwierigkeiten die Ereignisse richtig einzuordnen, bis sich die frohe Nachricht verbreitete:
Jesus ist auferstanden und lebt.
Diese Nachricht hat die Welt verändert und verändert bis heute einzelne Menschen. Und wenn wir das persönlich erfahren haben, dann dürfen wir mit dem Liederdichter Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774-1860) oder Ignaz Anton Adam Felner (1719-1790) sagen:
Seele dein Heiland ist frei von den Banden
glorreich und herrlich vom Tode erstanden.
Freue dich Seele die Hölle erbebt
Jesus dein Heiland ist Sieger und lebt.
Euer Otto Klein
PS: Die Autorenschaft dieses Liedes ist nicht sicher. Beide möglichen Autoren waren katholische Geistliche in Freiburg/Konstanz. Wessenberg war zu Lebzeiten sehr bekannt und heftig umstritten, eine gute Zusammenfassung findet sich hier. In seinen sämmtlichen Dichtungen, Cotta Verlag 1834 habe ich den Liedtext nicht gefunden. Felner war neben dem bekannten Johann Peter Hebel auch populärer Verfasser allemannischer Gedichte.
Eine erste Melodiefassung gab es in Strassburg 1795. In der Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen gibt es ein Skript mit einer weiteren vierstimmigen Vertonung und Begleitinstrumenten von Michael Haydn 1825, hier sind zwei weitere Strophen zu finden!
Vers 4
Hast du dann standhaft mit Jesu gestritten,
Hast du den Tod wie dein Heiland gelitten
Wisse das Jesus vom Grabe dich hebt
Jesus, dein Heiland, ist Sieger und lebt!
Vers 5
Lass dich, o Seele, vom Tode nicht schrecken,
Jesus wird, wie er sich weckte, dich wecken,
Wisse das Jesus vom Grabe dich hebt
Jesus, dein Heiland, ist Sieger und lebt!
Die heute gängige Melodie stammt von Rudolph Scheuermann (1839 – 1921).
Christoph Blanke